Eine militärische Hilfsmission der Europäischen Union zur Ausbildung ukrainischer Soldaten wird im November in Polen beginnen. In der ersten Phase sollen mindestens 15.000 Personen geschult werden, erfuhr die Korrespondentin des Polnischen Rundfunks in Brüssel, Beata Płomecka.
Wie einer der an der Einrichtung der Mission beteiligten EU-Experten sagte, werde die Zahl der ausgebildeten Soldaten später wahrscheinlich höher sein als das angenommene Minimum. Die große Mehrheit von ihnen sollte in Polen ausgebildet werden. Dies sei einer der Vorschläge der ukrainischen Seite. Es gehe um die Bewegung von Truppen, die Zeit spiele dabei eine Schlüsselrolle, bestätigte der EU-Experte.
Die Mission besteht darin, den Truppen zunächst eine Grundausbildung zu geben, um sie auf den Kampf gegen die Russen an der Front vorzubereiten. Der Schwerpunkt wird auf dem Gebrauch und der Wartung von Waffen, der Entwicklung von Schießfertigkeiten, der Ausbildung in Erster Hilfe, einschließlich der Behandlung von Wunden, liegen. Danach soll eine Spezialausbildung — Artillerie- oder Scharfschützenausbildung — folgen.
Die gesamte Mission wird voraussichtlich vom polnischen Kommando, das in Rzeszów angesiedelt sein wird, operativ geleitet und verwaltet. Die Einrichtung einer Außenstelle der Ausbildungsmission in Deutschland ist ebenfalls vorgesehen.
Die Mission ist zunächst auf zwei Jahre angelegt und verfügt über ein Budget von 106 Millionen EUR. Wie der Polnische Rundfunk berichtet, sollte das Geld für die Einrichtung eines Einsatzkommandos und unter anderem für Lebensmittel verwendet werden. Andererseits wird jedes Land seine eigenen Militärexperten unterhalten.
Wichtig ist, dass die EU-Mission in keiner Weise mit der NATO konkurrieren wird. Das Vereinigte Königreich, das außerhalb der EU-Strukturen bleibt, wurde bereits zur Teilnahme eingeladen.
Wie Experten betonen, sei die Mission der Europäischen Union für die Ukraine nicht nur wegen der Ausbildungsgarantie wichtig, sondern auch wegen der Bestrebungen des Landes, der EU beizutreten und sich in verschiedenen Bereichen in die Strukturen der europäischen Gemeinschaft zu integrieren.
Adrian Andrzejewski