Ukrainische Bürgerinnen und Bürger entscheiden sich zunehmend dafür, in Polen ein Unternehmen zu gründen. Im gesamten Jahr 2023 registrierten sie mehr als 28,6 Tausend Unternehmen, wie aus den vom Polnischen Wirtschaftsinstitut (PIE) ausgewerteten Daten des Zentralen Gewerberegisters und Auskunft (CEIDG) hervorgeht, berichtet Business Insider Polska.
Im Jahr 2023 wurden fast doppelt so viele neu registrierte Einzelunternehmen von ukrainischen Bürgern gegründet wie im Jahr 2022, als 15,9 Tausend solcher Unternehmen angemeldet wurden, so die vom PIE zusammengestellten Daten. Seit Anfang 2022 haben Ukrainer 44,5 Tausend Einzelunternehmen in Polen gegründet, die immer noch von ihnen betrieben werden.
Ein solches Ergebnis bedeutet auch, dass bereits fast jedes zehnte (9,4 Prozent der Gesamtzahl) der im Vorjahr in Polen gegründeten Kleinstunternehmen ein von einem ukrainischen Bürger eingetragenes Unternehmen ist. Im Vergleich dazu lag dieser Prozentsatz vor dem Einmarsch Russlands in unser östliches Nachbarland bei weniger als 1 Prozent.
Infolgedessen haben die Ukrainer in Polen seit Anfang 2022 44,5 Tausend Einzelunternehmen gegründet, was für viele von ihnen eine Alternative zur Vollzeitbeschäftigung darstellt, wie PIE feststellt. In der Datenbank der Sozialversicherungsanstalt (ZUS) sind etwa 731 Tausend ukrainische Staatsbürger aufgeführt, die auf der Grundlage verschiedener Formen der Arbeitsleistung beschäftigt sind, aber sie sind nach wie vor überwiegend in polnischen Unternehmen für einfache, schlechter bezahlte Tätigkeiten tätig.
Die Gründung eines Einzelunternehmen ermöglicht es, die Qualifikationen zu nutzen oder die vorher ausgeübte Tätigkeit fortzusetzen. Das Polnische Wirtschaftsinstitut analysierte auch die Struktur der Branchen, in denen neue, von ukrainischen Bürgern in Polen registrierte Unternehmen tätig sind. Dabei handelt es sich vor allem um das Baugewerbe (24 Prozent), die Informations- und Kommunikationsbranche (18 Prozent) und sonstige Dienstleistungen (14 Prozent), ein Ergebnis, das fast identisch mit dem der ersten drei Quartale 2022 ist.
Arkadiusz Słomczyński