Forscher des Instituts für Meerestechnik und Schiffbau der Technischen Universität Danzig arbeiten gemeinsam mit Partnern aus Belgien und Deutschland an innovativen Lösungen für ultragroße Containerschiffe. Ziel der Forschung ist es, die Antriebseffizienz der Schiffe zu erhöhen und die Treibhausgasemissionen zu verringern.
Einerseits haben ultragroße Containerschiffe den individuell höchsten CO2-Fußabdruck, andererseits nutzen sie Größenvorteile und transportieren riesige Mengen an Gütern in die ganze Welt. Das Projekt zielt darauf ab, den Kraftstoffverbrauch dieser Schiffe zu minimieren, ihre Manövrierfähigkeit zu verbessern und die Sicherheit der Schifffahrt zu erhöhen, indem drei innovative Lösungen eingeführt werden: Doppelschrauben-Konfigurationen, azimutale Propeller und gegenläufige Propeller.
Konventionelle Schiffspropeller haben eine geringe Effizienz. Die meisten von ihnen verschwenden etwa 40 % der Energie in Form von Axialverlusten, Wirbelerzeugung, Geräuschentwicklung, Kavitation usw. Die Rückgewinnung dieser Verluste wird zu einer rationelleren und umweltfreundlicheren Nutzung der Energie beitragen.
„Die Idee hinter unserem Projekt ist es, aus einem klassischen Antriebssystem ein Hybridsystem zu machen. Neben den herkömmlichen Propellern auf der Welle sollen zwei Gondeltriebwerke dahinter angebracht sein, die sich jeweils in die entgegengesetzte Richtung wie der Propeller auf der Welle drehen werden. Jede dieser Einzellösungen hat eine höhere Antriebseffizienz. Wir wollen prüfen, ob und um wie viel wir durch den gemeinsamen Einsatz der drei Lösungen eine Steigerung der Antriebseffizienz erreichen können“, erklärt Mag. Ing. Hanna Pruszko vom Institut für Meerestechnik und Schiffbau.
Die Tests sollen mit fortschrittlichen CFD-Methoden und in einem modernen Schleppbecken durchgeführt werden. Die Manövriertests wird man mit großen bemannten Modellen auf einem natürlichen See durchführen.
Dem Konsortium gehören neben der Technischen Universität Danzig folgende Unternehmen an: Seatech Engineering sp. z o.o. (Polen), Hamburgische Schiffbau-Versuchsanstalt GmbH, Zentrum für Meerestechnik und Piening Propeller (Deutschland) sowie BRABO (Belgien). Projektleiter ist die Polnische Stiftung für Schifffahrtssicherheit und Umweltschutz. Die Arbeiten werden bis 2023 dauern.
Arkadiusz Słomczyński