Drei polnische Handelsketten (Biedronka, Aldi und Netto) haben Verkaufsbeschränkungen für Zucker eingeführt. Dies hat zu vermehrten Käufen des Produkts und höheren Preisen geführt. Der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Henryk Kowalczyk versicherte im ersten Programm des Polnischen Rundfunks, dass es in Polen keine Probleme mir dem Zucker gebe. Dies sei nur eine Folge der logistischen Schwierigkeiten der Handelsnetze. „Wir haben viel Zucker, es ist genug für alle da”, argumentierte er.
„Die Panik wurde durch eine Kleinigkeit ausgelöst, nämlich durch die logistischen Probleme einer der Handelsketten. Krajowa Grupa Spożywcza (dt. Nationale Lebensmittelgruppe) führt die Lieferungen wie gewohnt durch. Wenn die Händler nicht wissen, wo sie Zucker suchen sollen, sind Sie herzlich willkommen. Der Staat hat keine Probleme mit Vorräten. Ich denke, es ist ein bisschen Zufall, dass solche Schwierigkeiten aufgetreten sind, aber es muss ein paar Tage dauern, bis die Panik beruhig wird”, sagte Minister Henryk Kowalczyk.
Auch die Geschäftsführung der Krajowa Grupa Spożywcza (KGS) beruhigt und versichert, dass es keinen Grund gebe, Zucker auf Vorrat zu kaufen. Sie erinnert daran, dass eine ähnliche Situation und ungerechtfertigte Panik vor zwei Jahren während der ersten Monate der Coronavirus-Pandemie in Polen auftrat. KGS erklärt, dass die erhöhte Zuckernachfrage in der Sommersaison natürlich sei und auf die Verwendung von Zucker für das Einmachen von Früchten zurückzuführen sei. Danach geht die Zuckernachfrage deutlich zurück.
Krajowa Grupa Spożywcza S.A. beliefert rund 40% der Zuckerkunden in Polen. Die restlichen ca. 60% des Zuckers werden von drei Konzernen im Besitz deutscher Unternehmen produziert und an Kunden in Polen geliefert.
Polen ist der drittgrößte Zuckerproduzent in Europa. Wir produzieren jährlich etwa 2 Millionen Tonnen. Unter den europäischen Ländern haben nur Deutschland (ca. 4,1 Millionen Tonnen) und Frankreich (ca. 3,5 Millionen Tonnen) eine höhere Produktion.
Adrian Andrzejewski