Das mitteleuropäische Büro des American Jewish Committee (AJC CE) hat zusammen mit dem Facebook-Eigentümer Meta die Kampagne „Sprich nicht wie ein Antisemit” gestartet. Sie wurde mit Blick auf die sozialen Medien erstellt und zielt auf die Bekämpfung des Antisemitismus in Polen ab.

In den nächsten vier Wochen werden kurze Videoclips auf Facebook und Instagram veröffentlicht, um das Publikum für Wörter und Ausdrücke zu sensibilisieren, die nicht immer als Judenhass wahrgenommen werden.

„Antisemitismus beginnt mit Vorurteilen und Worten, die verletzen, aber er hört damit nie auf. Die Verwendung des Wortes ‚Jude’ als Beleidigung ist inakzeptabel. Antisemitische Äußerungen dürfen niemals ignoriert werden, denn physische Gewalt beginnt immer mit Worten. Hassreden können echte Menschen treffen, sie können ihr Leben beeinflussen — das haben wir nicht nur vor Jahrzehnten, sondern auch in jüngster Zeit in Europa und anderen Ländern gesehen. Heute sind Juden in Polen sicherer als in vielen westeuropäischen Ländern, aber das bedeutet nicht, dass wir die Augen vor antisemitischen Äußerungen verschließen können, die sowohl in der öffentlichen Debatte als auch in lockeren Gesprächen in der polnischen Gesellschaft auftauchen”, erklärt Dr. Sebastian Rejak, Leiter des AJC-Büros für Mitteleuropa.

Die Organisatoren betonen in den vorbereiteten Clips, dass viele Juden täglich von antisemitischen Slogans betroffen sind. Nach Ansicht der Initiatoren der Kampagne sind sich diejenigen, die in alltäglichen Gesprächen oder in Online-Postings Sätze wie „Lieben wir uns wie Brüder, zählen wir uns wie Juden” oder „gierig wie ein Jude” verwenden, nicht unbedingt bewusst, dass hinter diesen Worten Vorurteile stecken.

„Wir wollen zeigen, dass die Verantwortung für die Worte bei jedem von uns liegt und dass wir durch die Ablehnung von Gleichgültigkeit eine bessere, offene Gemeinschaft aufbauen können”, wird Jakub Turowski, Direktor von Meta für öffentliche Politik in Mittel- und Osteuropa, in onet.pl zitiert.

Arkadiusz Słomczyński