„Wenn wir uns das heutige Polen anschauen: ein Land, das über ein gut ausgebautes Straßennetz verfügt, wenn wir uns unsere Sportinfrastrukturen anschauen, müssen wir nicht viel tun”, sagte der Minister für Sport und Tourismus, Sławomir Nitras, in der Sendung „Gość 19:30” auf die Frage nach der Möglichkeit, die Olympischen Sommerspiele in Polen auszurichten.
Minister Nitras wies darauf hin, dass die derzeitige Regierung andere Prioritäten im Bereich des Sports als sein Vorgänger Kamil Bortniczuk setze.
„In Polen kam es zu einer große Divergenz. Minister Bortniczuk wollte 300 Millionen PLN für ein Sportzentrum des PZPN in Otwock bereitstellen, während ich 36 Fußballvereine in der ersten und zweiten Liga unterstütze”, rechnete er vor. „Minister Bortniczuk versprach riesige Stadien, die nicht dem Breitensport, sondern dem Profisport dienen. Ich baue 1000 Sportplätze „Orlik” und modernisiere weitere 2600, wir bauen Eisbahnen. Nächste Woche werde ich ein umfangreiches Programm zur Unterstützung der Amateurligen ankündigen. Ich werde diejenigen unterstützen, die Fahrradrallyes organisieren. Das ist viel wichtiger, als ein paar Dutzend Sportfunktionäre zufrieden zu stellen.
In dem Interview bezog sich der Leiter des Ministeriums für Sport und Tourismus auf die Möglichkeit, die Olympischen Spiele in Polen auszurichten. Präsident Andrzej Duda hatte im vergangenen September erklärt, dass sich Polen um die Ausrichtung der Sommerspiele im Jahr 2036 bemühen werde. Nitras hat nicht die Absicht, von diesen Erklärungen abzurücken.
„Wenn wir uns Polen heute als ein Land mit einem gut ausgebauten Straßennetz ansehen, wenn wir uns unsere Sportinfrastrukturen ansehen, müssen wir nicht viel tun. Natürlich müssten wir z. B. ein Olympiastadion bauen, aber dazu sind wir bereit. Es muss wie bei der Fußball-Europameisterschaft sein: ein nationales Projekt, ein Zivilisationsprojekt, nach dem Polen besser sein wird. Darauf müssen wir uns alle vorbereiten. Die Spiele sind nicht nur dazu da, dass 10 oder 15 Tausend Sportler zu uns kommen. Die Spiele sollen unsere Schulen verändern, das Interesse der jungen Menschen wecken… Erst dann haben sie einen Sinn”, erklärte er.
Adrian Andrzejewski