Die Agentur für Interne Sicherheit (ABW) hat einen spanischen Staatsbürger russischer Herkunft in Przemyśl festgenommen. Gegen den Mann wurde ein Vorwurf der Beteiligung an der Tätigkeit eines ausländischen Geheimdienstes gegen Polen erhoben, schrieb der Sprecher des Koordinators der Sonderdienste, Stanisław Żaryn, auf Twitter. 

„Der Mann wurde als Agent des leitenden Zentralorgans des russischen Militärnachrichtendienstes (GRU) identifiziert. Für seine Aktivitäten für Russland nutzte er seinen Status als Journalist, dank dem er sich frei in Europa und der Welt bewegen konnte, darunter auch in von Konflikten und politischen Spannungen umfassten Regionen“, teilte Żaryn mit.

„Der Festgenommene blieb mehrere Tage in der Woiwodschaft Vorkarpaten. Während seines Aufenthalts in Polen habe er Zugang zu Informationen gehabt, deren Nutzung durch russische Geheimdienste direkte negative Auswirkungen auf die innere und äußere Sicherheit und Verteidigung unseres Landes haben könnte”, sagte der Sprecher.

Er fügte hinzu, dass der Mann, bevor er von der ABW festgenommen wurde, geplant hatte, in die Ukraine zu reisen, um seine Aktivitäten fortzusetzen. Bei dem Häftling wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, das derzeit eingehend analysiert wird.

Die Presseabteilung der polnischen Staatsanwaltschaft (PK) teilte mit, dass der Mann in einem Hotelzimmer in Przemyśl festgenommen wurde und bei ihm zwei Pässe und zwei Zahlungskarten russischer Banken auf zwei verschiedenen Identitäten gefunden wurden. Die Abteilung der Staatsanwaltschaft in Rzeszów hat ihn wegen Spionage angeklagt. Dies kann mit bis zu 10 Jahren Gefängnis bestraft werden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft beschloss das Gericht, den Mann für drei Monate zu verhaften.

Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass der Verdächtige den Ermittlungsergebnissen zufolge Spionagetätigkeiten in der Region von Warschau, Przemyśl, Medyka und anderen Städten der Republik Polen sowie in der Ukraine und anderen Ländern durchführte.

Arkadiusz Słomczyński