In der Aktualisierung der polnischen Energiepolitik bis 2040 sollten Small Module Reactors und der höhere Anteil der erneuerbaren Energiequellen berücksichtigt werden, kündigte Anna Moskwa, Ministerin für Klima und Umwelt, an.
„Die polnische Energiepolitik bis 2040 ist ein Dokument, das aktualisiert werden muss. Wir wissen bereits, dass wir mehr erneuerbare Energiequellen haben werden. Allein die Photovoltaik hat unsere Erwartungen übertroffen, und wir werden die Ziele für 2030 auf jeden Fall übertreffen. Hinzu kommen noch Onshore- und Offshore-Windenergie”, sagte die Leiterin des Ministeriums für Klima und Umwelt, zitiert von polskieradio24.pl.
Die im vergangenen Jahr von der Regierung verabschiedete polnische Energiepolitik bis 2040 (PEP2040) umfasst drei Hauptbereiche: gerechter Übergang, Aufbau eines parallelen emissionsfreien Energiesystems und gute Luftqualität.
Das Erreichen des PEP2040-Ziels soll mit solchen Indikatoren wie ein Anteil von höchstens 56 Prozent Kohle an der Stromerzeugung im Jahr 2030 und bis zu 28 Prozent im Jahr 2040 gemessen werden. Dies ist ein Szenario bei niedrigen Preisen für CO2-Emissionszertifikate. Im Falle der hohen Preise für Emissionszertifikate soll der Anteil der Kohle an der Stromerzeugung geringer sein: 37 Prozent im Jahr 2030 und 11 Prozent im Jahr 2040.
Die Polnische Energiepolitik bis 2040 setzt auch die Einführung der Kernenergie im Jahr 2033, die Verringerung der Treibhausgasemissionen um 30 % bis 2030 und die Steigerung der Energieeffizienz um 23 % bis 2030, bezogen auf den prognostizierten Primärenergieverbrauch von 2007, voraus.
Der Ministerin zufolge sollten kleine modulare Kernreaktoren (SMR), in die KGHM und PKN Orlen in den kommenden Jahren investieren wollen, eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung von großen Industrieanlagen spielen.
In der Aktualisierung der Energiepolitik soll auch die Entwicklung von Pumpspeicherkraftwerken und kleinen Wasserkraftwerken berücksichtigt werden. Das Ministerium sieht, im Einklang mit dem Gesellschaftsvertrag, eine langsame Verringerung des Kohleverbrauchs vor, doch die Situation wird durch den Krieg in der Ukraine erschwert.
„Wir haben bereits mit den Energieunternehmen darüber gesprochen und werden versuchen, die Lebensdauer einiger Kohle-Blöcke durch Modernisierung zu verlängern”. Zusammen mit der wachsenden Menge an erneuerbaren Energien werde dies nach Ansicht der Ministerin auch zur Stabilisierung des Systems beitragen.
Es handelt sich um kohlebefeuerte Blöcke mit der Leistung von 200 MW, die noch lange Zeit ein wichtiger Bestandteil des Stromnetzes bleiben können. In Polen sind fast 50 solche Steinkohle- und Braunkohle-Blöcke in Betrieb. Das Nationale Zentrum für Forschung und Entwicklung hat kürzlich den Abschluss des Programms „Blöcke 200+” bekannt gegeben. Im Rahmen dieses Programms wurden Technologien entwickelt, die den synchronen Betrieb von Kraftwerksblöcken mit der Leistung von 200 MW in einem System, das erneuerbare Energiequellen nutzt, ermöglichen.
Arkadiusz Słomczyński i. A.