Silber aus dem Fonds zur Nationalen Verteidigung (poln. Fundusz Obrony Narodowej, FON) hat seinen Weg in die Sammlung des Nationalmuseums in Poznań gefunden. An der feierlichen Übergabe der Artefakte nahmen Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und die Minister für nationale Verteidigung, Mariusz Błaszczak, für Kultur und nationales Erbe, Piotr Gliński, sowie der Minister für EU-Angelegenheiten, Szymon Szynkowski vel Sęk, teil.
Der Fonds zur Nationalen Verteidigung wurde durch einen Erlass des Präsidenten der Republik Polen Ignacy Mościcki eingerichtet. Mit ihm sollten durch Sozialabgaben zusätzliche Mittel für die Aufrüstung der Armee angesichts der Bedrohung durch Nazi-Deutschland aufgebracht werden.
„Sehr viele dieser wunderbaren Gegenstände konnten nicht für den Zweck verwendet werden, für den sie gespendet wurden. Das heißt, für die Stärkung der nationalen Verteidigung, denn der Krieg hat Polen und ganz Europa in gewisser Weise überrascht”, sagte Mateusz Morawiecki.
Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs hatte der Fonds rund 1 Milliarde Zloty angesammelt. Die Geldmittel wurden für Waffen für Soldaten ausgegeben, Gegenstände aus Silber und Gold wurden evakuiert. In der Botschaft in Bukarest wurden sie in einen „silbernen” und einen „goldenen” Teil unterteilt. Das Gold wurde der Regierung von General Władysław Sikorski zur Verfügung gestellt, das Silber wurde von Rumänien nach Frankreich gebracht, wo es den Zweiten Weltkrieg überstand.
Der „silberne” Teil des Fonds zur Nationalen Verteidigung wurde 1976 von Polen zurückerhalten. 1978 bis 1988 inventarisierte ein Team von Mitarbeitern des Nationalmuseums in Poznań mehr als 18 000 Objekte. Aus diesem Grund und als symbolische Entschädigung für die kriegsbedingten Verluste in der Sammlung erhielt das Museum auf Beschluss des Schatzmeisters des Ministeriums für Kultur und Kunst 1840 Objekte.
„Mögen diese für den Fonds zur Nationalen Verteidigung gespendeten Kostbarkeiten ein großartiges Symbol für die Bereitschaft zur Verteidigung des Vaterlandes sein. So wie sie bis heute ein Symbol für den Ruhm der polnischen Nation sind, so darf das militärische Arsenal heute in verschiedenen Teilen Europas kein Symbol der Schande für andere sein, denn es muss den heutigen Zielen der Freiheit dienen”, erklärte der polnische Regierungschef.
Arkadiusz Słomczyński