Strona główna » Sein Skifahren war wie ein Walzer-Tanzen, er schmuggelte vor der Nase der Nazideutschen geheime Nachrichten durch Gebirge

Sein Skifahren war wie ein Walzer-Tanzen, er schmuggelte vor der Nase der Nazideutschen geheime Nachrichten durch Gebirge

von Dignity News
Es ist schwer, einen so vielseitigen Sportler wie Bronisław Czech zu nennen. Er war Bergsteiger, Skifahrer, Maler und Dichter. Während des Zweiten Weltkriegs führte er äußerst gefährliche Missionen für Polen durch. Er wurde nach Auschwitz deportiert, weil er sich weigerte, mit den Deutschen zu kooperieren.

Bronisław Czech wurde 1908 am Fuße der polnischen Berge, der Tatra, in Zakopane geboren. Er liebte das Wandern und trieb Wintersportarten. In der Juniorenklasse errang er im Alter von 17 Jahren seinen ersten Sieg im Skilanglauf und im Skispringen. In seiner späteren Sportkarriere hatte er auch Erfolge in der Nordischen Kombination, im Abfahrtslauf und in der Staffel. Er nahm an internationalen Wettbewerben teil. In Zakopane erzielte er 1929 bei den Weltmeisterschaften im klassischen Skifahren seinen größten Erfolg: Er wurde Vierter in der Nordischen Kombination und gewann das Abfahrtsrennen. Er hat Polen dreimal bei den Olympischen Winterspielen vertreten.

Bronisław Czech war ein äußerst beliebter Sportler in Polen. Er bewegte sich hervorragend auf Skiern. Seine ungewöhnlichen Bewegungen sahen für die Beobachter wie ein Walzer aus.

Bergsteiger und Skifahrer

Er hatte ein breites Spektrum an sportlichen Interessen. Czech war auch ein Bergsteiger. Er bestieg die Nordwand des Gipfels Kozi Wierch (dt. msenberg) in der polnischen Tatra. Er hat auch schwierige, unzugängliche Kletterwände erklettert, z. B. die Nordwand von Żabi Koń (dt. Simonturm). Als geschickter Bergsteiger engagierte er sich auch im Freiwilligen Tatra-Rettungsdienst. Die in dieser Gruppe zusammengeschlossenen Retter führten sehr gefährliche Bergrettungsaktionen durch, um Menschen zu helfen, die vom Wetter überrascht wurden oder in den Bergen verunglückten.

Er nutzte seine Liebe zum Skifahren und zu Bergen auf unkonventionelle Weise. Er fuhr Ski von den über 2.000 Metern hohen polnischen Gipfeln ab und war damit der Begründer des Extremskifahrens, das heute in der Tatra und in den Alpen sehr beliebt ist.

Renaissance-Sportler

Eine weitere Leidenschaft von Czech war das Segelfliegen, das er in den 1930er Jahren aufnahm. Außerdem war er gut in der Leichtathletik, im Tischtennis, fuhr Motorrad und liebte das Kanufahren. Obwohl Bronisław als vielseitiger Sportler bezeichnet werden konnte, stand nicht nur der Sport im Mittelpunkt seiner Interessen. Czech spielte sehr gut Geige und Akkordeon. Er war auch Maler und Holzschnitzer. Er schrieb auch Gedichte.

Tatra-Kurier

Bronisław Czech beschloss, seine vielseitigen sportlichen Fähigkeiten für einen äußerst wichtigen, aber auch äußerst gefährlichen Zweck einzusetzen.  Nach der Besetzung Polens durch das Dritte Reich und die Sowjetunion gründeten die Polen in den besetzten Gebieten den Polnischen Untergrundstaat — eine Untergrundorganisation mit eigener Armee, Zivilverwaltung und politischen Behörden. Zur gleichen Zeit wurde im Westen (zunächst in Frankreich und später in Großbritannien) die Exilregierung der Republik Polen eingerichtet. Beide mussten miteinander kommunizieren. Da eine Funkverbindung nicht immer möglich war, mussten Nachrichten per Kurier befördert werden.

Der beste Weg zum Überqueren wurden die Berge im Süden Polens, einschließlich der Tatra. Bronisław Czech, der die Tatra-Strecken sehr gut kannte und viel gereist war, war für diese Art von Mission wie geschaffen. Er nahm diese Aufgabe an und wurde einer der „Tatra-Kuriere”. Er schmuggelte nicht nur Botschaften, sondern auch Menschen.

Es war keine gute Bekanntschaft

Eines Tages im Mai 1940, als Bronisław Czech eine seiner Tatra-Landschaften malte, bekam er Besuch von einem Österreicher, Sepp Roehrl — einem ehemaligen Kollegen, mit dem er vor dem Zweiten Weltkrieg in der Skischule am Kasprowy Wierch gearbeitet hatte. Roehrl wurde Offizier bei der Gestapo. Er kannte die Tatra-Region sehr gut und erwies sich daher als wertvoller Mitarbeiter für die deutsche Geheimpolizei. Er besuchte Czech aus einem bestimmten Grund. Er machte ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte, nämlich die Juniorenmannschaft der deutschen Skifahrer zu führen. Für Czech hätte dies bedeutet, sein Heimatland zu verraten und mit den deutschen Besatzern zu kollaborieren, weshalb er sich weigerte.

Von den Bergen in die Baracken des Lagers

Dies führte zu Verärgerung des Österreichers und zu Konsequenzen seitens der deutschen Besatzer. Czech konnte auf ihm bekannten Wegen über die Tatra nach Ungarn fliehen und sein Leben retten aber er tat es nicht. Der polnische Sportler wurde im Mai 1940 verhaftet. Gestapo hat damals viele polnische Sportler, die von den Deutschen als Elite angesehen wurden, festgenommen.

Im Juni 1940 fuhr ein Zug von Tarnów aus los. Bronisław Czech wurde zusammen mit über 700 polnischen Gefangenen in das deutsche Vernichtungslager Auschwitz gebracht. Die Häftlinge dieses Transports waren die ersten, die an diesen Ort gebracht wurden. Der Sportler arbeitete im Lager in der Schreinerei und im Museum. Er beteiligte sich an der Widerstandsbewegung im Lager, die von Witold Pilecki organisiert wurde. Während seines Aufenthaltes dort malte er aus dem Gedächtnis die Landschaften der Tatra.

Das Lagerleben war sehr schwierig und grausam. 1944 verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Bronisław Czech. Das Lagerkrankenhaus, dem es an Ausrüstung mangelte, konnte ihm nicht helfen. Der erschöpfte Körper des Sportlers, Künstlers und Helden verweigerte die Zusammenarbeit. Am 5. Juni 1944 starb Bronisław Czech.

Sein symbolisches Grab befindet sich auf dem Friedhof der Verdienten auf dem Pęksy-Hang in Zakopane.

Das könnte dir auch gefallen