Die Sammlung des Marinemuseums (MMW) in Gdynia wurde mit unschätzbaren Exponaten, die mit der Kriegslegende und dem Geheimnis des polnischen U-Boots ORP „Orzeł” verbunden sind, bereichert. Dies sind: die originale Seekriegsflagge und die Uniform des stellvertretenden Kommandanten des Schiffes, Marineleutnant Andrzej Piasecki.
Es war Andrzej Piasecki, der am 18. September 1939 die erfolgreiche Flucht des Schiffes aus der Internierung in Tallinn initiierte und dank einer Sabotage es unmöglich machte, das U-Boot „Orzeł” vollständig zu entwaffnen. Auf dem Schiff sind dank seiner Aktion 6 Torpedos geblieben.
Nachdem Henryk Kłoczkowski in Tallinn von Bord gegangen war und das Kommando Kapitän Jan Grudziński übernommen hatte, wurde Piasecki zu seinem Stellvertreter befördert. Nachdem das Schiff Großbritannien erreicht hatte, wurde er in seiner Funktion genehmigt und nahm an allen Kampfpatrouillen des Boots teil. Er starb zusammen mit der gesamten Besatzung während der sechsten Patrouille in der Nordsee.
Die Uniform, die vor dem Krieg in der renommierten Firma von Kazimierz Balcerowicz in Gdynia genäht wurde, wurde Ende der 1970er Jahre von der Familie (der Witwe Krystyna und dem Sohn Marek Piasecki) an Jerzy Pertek, den Autor des Buches „Wielkie dni małej floty” (dt. Große Tage der kleinen Flotte), die der Geschichte der polnischen Marine während des Zweiten Weltkriegs gewidmet ist, übergeben.
Die Absicht der Familie war, die Uniform und die Flagge im Marinemuseum unterzubringen, sobald sein Zielgebäude fertig ist. Bis dahin gab Jerzy Pertek die Flagge und die Uniform von Andrzej Piasecki dem Militärmuseum von Großpolen in Posen in Verwahrung, wo sie ein Teil der Dauerausstellung wurden.
Dank der Zusammenarbeit beider Museen wurde ein Fragment der Posener Ausstellung sowie die Uniform und die historische ORP „Orzeł”-Marineflagge demontiert und nach dem Willen der Erben von Leutnant Andrzej Piasecki nach 83 Jahren nach Gdynia zurückgebracht.
Adrian Andrzejewski