Nach der Information über die Verletzung des polnischen Luftraums am 29. Dezember traf sich der polnische Premierminister mit dem Chef des Generalstabs, dem operativen Kommandeur der Streitkräfte, dem Minister für nationale Verteidigung, dem für die Koordination der Sonderdienste zuständigen Minister sowie den Leitern der Agentur für innere Sicherheit, des Militärischen Abschirmdienstes und des Militärischen Nachrichtendienstes. Premierminister Donald Tusk führte auch Gespräche mit Präsident Andrzej Duda.
Nach Angaben des Operationskommandos der polnischen Streitkräfte flog in den Morgenstunden ein nicht identifiziertes Flugobjekt von der ukrainischen Grenze in den polnischen Luftraum ein. Vom Zeitpunkt des Grenzübertritts bis zum Verschwinden des Signals wurde es von den Radargeräten des polnischen Luftverteidigungssystems beobachtet. Gemäß den geltenden Verfahren aktivierte der operative Kommandeur der polnischen Streitkräfte die ihm zur Verfügung stehenden Kräfte und Mittel.
Am selben Tag fand im Büro für Nationale Sicherheit eine Beratung statt, an dem unter anderem Präsident Andrzej Duda, der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Nationale Verteidigung Władysław Kosiniak-Kamysz, der Generalstabschef General Wiesław Kukuła und der Operative Befehlshaber der Streitkräfte General Maciej Klisz teilnahmen.
„Alle Organe des Staates arbeiten zusammen und treffen die entsprechenden Maßnahmen. Dies ist unser wichtigstes Anliegen — die Sicherheit Polens und der Polen zu gewährleisten. Sich um die Sicherheit zu kümmern und sich gemeinsam für die Sicherheit einzusetzen”, betonte der stellvertretende Ministerpräsident Władysław Kosiniak-Kamysz.
Wie der operative Befehlshaber der Streitkräfte, General Maciej Klisz, erklärte, hielt sich das fremde Objekt weniger als drei Minuten im polnischen Luftraum auf, bevor es auf ukrainisches Gebiet zurückkehrte.
Am Abend bestellte der stellvertretende Außenminister Władysław Teofil Bartoszewski den Chargé d’Affaires der Russischen Föderation, Andrej Ordasch, ein und übergab ihm eine Note, in der das Außenministerium eine Erklärung für den Vorfall der Verletzung des Luftraums der Republik Polen durch einen Marschflugkörper und die sofortige Einstellung dieser Aktivitäten fordert.
Adrian Andrzejewski