Am Karfreitag ist die Ikone „Drei Marien am Grab” in das Museum von Ermland und Masuren zurückgekehrt. Die in Eitempera-Technik auf einem Brett gefertigte Ikone aus dem 16. Jahrhundert ist die zweite Ikone aus der Sammlung von 29 Ikonen, die vor über 30 Jahren aus Olsztyn gestohlen wurden und die dank der Zusammenarbeit des Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe (MKiDN) mit der deutschen Seite zurückbekommen werden konnte.
Die gestohlene Ikone wurde im Katalog einer abgeschlossenen Auktion russischer und griechischer Ikonen in Düsseldorf im Dezember 2021 von einem Mitarbeiter der damaligen Abteilung für die Rückgabe von Kulturgütern im polnischen Ministerium für Kultur und Nationales Erbe erkannt. Über das Binnenmarktinformationssystem der Europäischen Union, das so genannte IMI-System, wandte sich das polnische Ministerium für Kultur und Nationales Erbe an das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.Die deutsche Seite bestätigte, dass es sich um ein von Polen gesuchtes Kunstwerk handelt, und ein Düsseldorfer Auktionshaus erklärte sich bereit, das Objekt zurückzugeben. Gleichzeitig überprüfte das Museum von Ermland und Masuren in Olsztyn die Identität der Ikone anhand der in seinem Besitz befindlichen Dokumente und Fotografien.
„Wir freuen uns sehr, dass die wunderschöne Ikone „Drei Marien am Grab” heute, am Karfreitag, nach mehr als 30 Jahren endlich wieder in das Heimatmuseum zurückkehrt. Von der im Dezember 1990 gestohlenen Sammlung warten noch 27 Ikonen auf ihren Wiederauffinden. Ich versichere Ihnen, dass das Ministerium für Kultur und Nationales Erbe alle Anstrengungen unternehmen wird, um sie zu finden und zurückzubekommen”, schrieb der stellvertretende Kulturminister und Generaldenkmalpfleger, Dr. Jarosław Sellin, in einem Brief, der bei der Übergabe des geborgenen Gemäldes an das Museum verlesen wurde.
Dies ist das zweite Kunstwerk, das kürzlich in das Museum in Olsztyn zurückgekehrt ist. Die erste wiedergefundene Ikone aus der 1990 gestohlenen Sammlung war eine Darstellung des Erzengels Michael aus dem 17./18. Jahrhundert, die im Sommer 2020 im Ikonenmuseum in Recklinghausen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, gefunden wurde. Das Werk wurde im Dezember 2021 an das Museum von Ermland und Masuren in Olsztyn zurückgegeben, teilt das Ministerium für Kultur und Nationales Erbe mit.
Arkadiusz Słomczyński