„Gierek”, der neueste Film des Regisseurs Michał Węgrzyn, ist in den polnischen Kinos angelaufen. Wie die Produzenten ankündigen, handelt es sich um einen Film mit bahnbrechender polnischer Geschichte im Hintergrund, der die Geheimnisse des Hauses des Ersten Sekretärs des Zentralkomitees der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (KC PZPR) enthüllt. Der Film spielt in den Jahren 1970-1982, d. h. von dem Zeitpunkt an, als Edward Gierek Erster Sekretär des Zentralkomitees der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PZPR) wurde, bis zum Ende seiner Internierung.
Die Dreharbeiten begannen am 27. Juli 2020 und wurden in Dąbrowa Górnicza, Danzig, Katowice, Ustroń, Warschau und Zawiercie durchgeführt.
Neben Michał Koterski, der die Titelrolle spielt, sind Rafał Zawierucha und Małgorzata Kożuchowska in der Rolle von Giereks Frau Stanisława zu sehen.
Die Produzenten des Films sind Janusz Iwanowski und Jolanta Owczarczyk von Global Studio. Das Drehbuch für „Giere”“ wurde von Michał Kalicki, Krzysztof Tyszowiecki und Rafał Woś geschrieben. Hinter der Kamera stand Michał Węgrzyn, und der Kameramann war sein Bruder — Wojciech Węgrzyn. Der Film über Gierek ist die dritte gemeinsame Produktion der Brüder Węgrzyn im Global Studio. Zuvor hatte das Duo bereits bei den Filmen „Proceder” und „Krime Story. Love Story” zusammengearbeitet.
Gierek wurde nie die Möglichkeit gegeben, sich zu äußern, er wurde nie zu einem Radio- oder Fernsehsender eingeladen. Die Wahrheit ist, dass er verurteilt wurde, und nach dem alten römischen Rechtsgrundsatz audiatur et altera pars — die andere Seite muss gehört werden. Edward Gierek war bereits tot, also gingen wir hin, um mit den Zeugen zu sprechen, damit wir endlich wenigstens die Rückseite sehen konnten, denn wir sehen immer noch die Vorderseite. Dies ist keine Hagiographie; wir zeigen die Fehler, die verwerflichen Dinge, die er als Politiker getan hat. Dies ist ein echter Film, ein Film über einen Mann, jeder wird seine eigenen Schlüsse ziehen — versicherte Produzent Janusz Iwanowski.
Bislang sind die ersten Kritiken jedoch alles andere als begeistert. „Der Film lässt keinen Zweifel an der wirtschaftlichen und moralischen Bewertung von Giereks Erbe”, schreibt der Filmkritiker Bartosz Czartoryski und fügt hinzu, dass Węgrzyn eine Intrige auf der Grundlage eines Kampfes zwischen Gut und Böse spinne. Die Haltung des Regisseurs erlaubt es nicht, den Inhalt des Films zu vertiefen. Laut Czartoryski sollte der Film eine Biografie sein, ist aber in Wirklichkeit eine Hagiografie.
Adrian Andrzejewski