Präsident Andrzej Duda hat eine verstärkte polnische Militärpräsenz bei Abschreckungs- und Verteidigungsmissionen an der Ostflanke der NATO angekündigt. Nach seiner Rückkehr vom NATO-Gipfel in Madrid wird der Präsident den Nationalen Sicherheitsrat einberufen.
„Russland ist die größte Bedrohung für die Ostflanke der NATO, für die baltischen Staaten, Polen, die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Wir bemühen uns erstens um die Verstärkung der NATO-Präsenz an der Ostflanke des Bündnisses und zweitens um die Erhöhung der Einsatzbereitschaft”, sagte Präsident Andrzej Duda vor seiner Abreise in die spanische Hauptstadt.
Auf dem Gipfel in Madrid sollte die NATO ihr neues Strategisches Konzept verabschieden, das die Ziele und Aufgaben der Organisation für das nächste Jahrzehnt enthält. Im Rahmen der NATO-Mission sollte Polen seine Präsenz an der Ostflanke des Bündnisses verstärken. Bislang sind weniger als ein halbes Tausend polnische Soldaten in multinationalen Brigaden in Rumänien und Lettland im Einsatz.
Am Montag kündigte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Verstärkung der schnellen Eingreiftruppen des Bündnisses an. Der Umfang des Vorhabens ist enorm: Die Zahl der Soldaten wird sich von 40.000 auf über 300.000 verachtfachen.
Darüber hinaus planen die NATO-Staaten, die multinationalen Bataillone an der Ostflanke zu verstärken. Einige von ihnen werden in Brigaden umgewandelt. Bei seinem Treffen mit den Medien deutete Stoltenberg an, dass Polen eines der Länder sein werde, die von dieser Entscheidung profitieren werde.
Der US-Fernsehsender NBC News meldet unter Berufung auf Quellen im Weißen Haus, dass Präsident Joe Biden eine Verlängerung der verstärkten US-Militärpräsenz in Polen ankündigen wird. Dabei handelt es sich um einen Teil der 2.000 Soldaten, die nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine in unser Land geschickt wurden.
Nach dem NATO-Gipfel in Madrid will der polnische Präsident den Nationalen Sicherheitsrat einberufen. Thema des Treffens werden die Beschlüsse des Gipfels und die aktuelle Sicherheitslage sein.
Arkadiusz Słomczyński