„Die russische Aggression hat zur größten Krise der globalen Sicherheit seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs geführt”, sagte Andrzej Duda in seiner Rede an die Nation einen Monat nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine. In seiner Ansprache ging der Präsident auch auf den nationalen Gedenktag für die Polen, die Juden gerettet haben, der am 24. März begangen wird, ein.

In seiner Rede im Anschluss an den Sondergipfel der NATO in Brüssel betonte der Präsident, dass er sich konsequent für die Stärkung der Sicherheit Polens sowie für eine noch stärkere Unterstützung der kämpfenden Ukraine einsetze.

„Diesem Thema widmete sich der heutige Sondergipfel der NATO in Brüssel, an dem auch US-Präsident Joe Biden teilnahm. Der polnische Standpunkt ist eindeutig: Wir sind der Meinung, dass das neue strategische Konzept der NATO Veränderungen, die die russische Aggression gegen die Ukraine mit sich gebracht hat, berücksichtigen muss. Wir brauchen ein noch stärkeres Engagement des Bündnisses in unserer Region, sowohl in Bezug auf die Soldaten als auch auf die Infrastruktur”, sagte der Präsident.

In seiner Rede ging Präsident Andrzej Duda auch auf den nationalen Gedenktag für die Polen, die während des Holocausts Juden gerettet haben, der am 24. März gefeiert wird, ein.

„An diesem Feiertag wird derer gedacht, die in den dunkelsten Zeiten des Holocausts gezeigt haben, was wahre Menschlichkeit bedeutet. Wir gedenken sowohl der Namenlosen als auch derer, die wir mit Namen kennen. Wie die Familie Ulma, die von den Tätern brutal ermordet wurde, weil sie Juden versteckt hatte, wie Hauptmann Witold Pilecki — ein Freiwilliger im Konzentrationslager Auschwitz. Wie Jan Karski, Abgesandter des polnischen Untergrunds, der alles tat, damit die Welt die Wahrheit über den Holocaust erfährt. Wie Irena Sendler, die Tausende von jüdischen Kindern gerettet hat. Die Erinnerung an das Heldentum der Polen im Zweiten Weltkrieg soll uns alle mit Stolz erfüllen. Möge sie uns aber auch eine Inspiration sein in dieser schwierigen Zeit, in der der Alptraum des Krieges nach Europa zurückgekehrt ist”, sagte der Präsident.

„Jeden Tag fallen russische Bomben und Raketen auf Wohnhäuser, Krankenhäuser und Schulen. Bereits mehr als 3,5 Millionen ukrainische Bürger waren gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, sie sind zu Flüchtlingen geworden. Über 2 Millionen sind vor dem Krieg nach Polen geflohen. Die große Mehrheit von ihnen sind Frauen und Kinder. Polen hat im vergangenen Monat mehr Flüchtlinge aufgenommen als die gesamte Europäische Union während der Migrationskrise im Jahr 2015. Als Staat und als Gesellschaft stellen wir unsere Solidarität unter Beweis”, fügte Andrzej Duda hinzu.

„Wir stehen vor einer noch nie dagewesenen Herausforderung. Daher debattieren wir als Behörden der Republik Polen über eine sehr konkrete Unterstützung Polens sowohl durch die Europäische Union als auch durch einzelne Staaten und internationale Organisationen. Die Welt schaut mit Bewunderung darauf, wie sich Polen und Millionen von polnischen Bürgern in der Flüchtlingshilfe engagieren. Die Führer der Staaten und Organisationen, mit denen ich spreche, bringen große Wertschätzung für unsere Handlungen zum Ausdruck und danken uns für das, was wir tun“, so der polnische Präsident.

Arkadiusz Słomczyński