„Am 24. März 1944 ermordeten deutsche Militärpolizisten morgens im Dorf Markowa bei Łańcut die Eheleute Józef und Wiktoria Ulma und ihre sieben Kinder sowie die von ihnen versteckten Juden: Gołda Grünfeld, Lea Didner und ihre Tochter sowie Saul Goldman und seine vier Söhne. Die Täter verübten dieses Verbrechen auf unmenschlich grausame Weise. Es wurden Menschen getötet, deren einziger „Fehler” darin bestand, dass sie Juden waren. Auch Polen wurden ermordet — ihre Gastgeber und Betreuer, einfache, mittellose Bauern, die gegenüber ihren jüdischen Mitbürgern das christliche Gebot erfüllten, ihrem Nächsten in der Not zu helfen”, schrieb der polnische Präsident Andrzej Duda in seiner Ansprache anlässlich des Nationalen Gedenktages an die Polen, die Juden unter deutscher Besatzung gerettet haben, die in der Zeitung „Polska Metropolia Warszawska” abgedruckt wurde.
Wie der Präsident betonte, „folgten Tausende von Polen diesem edlen Befehl des Herzens”.
„Viele bezahlten dafür mit ihrem eigenen Leben, oft auch mit dem ihrer Angehörigen. Sie bezahlten für die Ausübung der Barmherzigkeit mit Folter, Verbannung in ein Konzentrationslager, schweren Schlägen und dem Verlust ihres Hab und Guts”, so Andrzej Duda.
Der polnische Präsident erinnerte daran, dass über siebentausend Polen, darunter Józef und Wiktoria Ulma, mit dem Titel „Gerechte unter den Völkern” geehrt wurden.
Das Leiden dieser stillen, manchmal vergessenen Helden verlange ein würdiges, dauerhaftes Gedenken — und die Verbrechen der Nazis eine eindeutige moralische Verurteilung und in der Folge eine gerechte Wiedergutmachung, betonte der Präsident.
Der polnische Staatschef fügte hinzu, dass die Hilfe, die die Polen den von den deutschen Tätern des Holocaust verfolgten Juden geleistet hätten, ein wichtiger Teil unseres historischen Gedächtnisses sei.
„Ich zögere nicht zu sagen, dass ihr heldenhaftes Beispiel der Solidarität und des Dienstes für die Freiheit heute die polnische nationale Identität mitprägt”, so Präsident Duda.
Adrian Andrzejewski