Die Kanzlei des Präsidenten der Republik Polen hat am Sonntag eine Erklärung veröffentlicht, in der Präsident Andrzej Duda die antisemitischen Parolen, die während des Warschauer Marsches gegen die israelische Intervention im Gazastreifen auftauchten, scharf verurteilt.
„Im Gedenken an die Ermordeten des Holocausts können wir Polen niemals eine Manifestation von Antisemitismus in irgendeiner Form hinnehmen, und jedes Anzeichen davon löst unsere tiefe Empörung aus. Polen wird keine Äußerungen des Hasses gegen irgendjemanden akzeptieren. Sie stehen in völligem Gegensatz zu den Werten, auf denen die Republik Polen beruht”, heißt es in einem Twitter-Post der Kanzle des Präsidenten.
Am Samstag zog ein Marsch durch die Straßen Warschaus, um gegen die israelische Intervention im Gazastreifen zu protestieren. Die Demonstranten trugen palästinensische Fahnen und Transparente mit den Slogans: „Stoppt den Völkermord an den Palästinensern”, „Freies Palästina”, „From the river to the sea, Palestine will be free”, „Was in Palästina geschieht, ist Völkermord und Massenvernichtung, und wir sind Augenzeugen davon”.
Eine Teilnehmerin trug ein Transparent mit der Aufschrift „Haltet die Welt sauber” und einem gezeichneten Mülleimer mit der israelischen Flagge darin. Der Inhalt des Banners wurde am Samstag vom israelischen Botschafter in Polen, Yacov Livne, kommentiert.
„Warschau heute. Die polnischen Behörden haben die Pflicht, Manifestationen von solch offenem Antisemitismus zu verhindern”, schrieb er auf Twitter. In einem am Sonntag veröffentlichten Beitrag dankte er dem polnischen Präsidenten für seine Erklärung.
Medienberichten zufolge wurde das Transparent von einer Studenten der Medizinischen Universität Warschau gehalten. Die Universität veröffentlichte am Sonntag eine Erklärung in den sozialen Medien.
„Wir verurteilen unmissverständlich alle Formen des Hasses, einschließlich des Hasses aus Gründen der Nationalität oder Rasse. Der Vorfall ereignete sich außerhalb der Medizinischen Universität Warschau. Die Universitätsbehörden haben die vom Gesetz vorgesehenen Maßnahmen ergriffen”, heißt es in der Erklärung.
Arkadiusz Słomczyński