Das polnische Verteidigungsministerium will mehrere hundert Raketenwerfer HIMARS für die polnischen Streitkräfte kaufen. „Wir haben beschlossen, die polnische Artillerie sprunghaft zu verstärken. Wir haben etwa 500 HIMARS-Raketenwerfer bestellt. Die Umsetzung dieses Auftrags wird uns zu einer Artilleriemacht machen”, sagte der Minister für Nationale Verteidigung Mariusz Błaszczak.
Mariusz Błaszczak betonte auf TVP Info, dass die moderne Ausrüstung der polnischen Streitkräfte einen potenziellen Angreifer abschrecken und zeigen solle, dass sich ein Angriff auf Polen nicht lohnen würde.
„An der Sicherheit kann man nicht sparen. Wir rüsten die polnische Armee konsequent mit modernen Waffen aus, erhöhen die Truppenstärke und bauen ihre Interoperabilität mit den verbündeten Streitkräften aus”, so Minister Błaszczak.
Er wies darauf hin, dass die Regierung 2018 mit dem Kauf von Patriot-Raketensystemen mit der Modernisierung der Armee begonnen hat. In den darauffolgenden Jahren wurden unter anderem HIMARS-Raketenwerfer und F-35-Flugzeuge gekauft. Mariusz Błaszczak versicherte, dass der Umfang der Aufträge in diesem Jahr aufgrund des Gesetzes zur Landesverteidigung und der Vorbereitung des Fonds zur Unterstützung der Streitkräfte viel größer sei.
Der erste Vertrag über den Erwerb des amerikanischen Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystems wurde 2019 unterzeichnet. Damals bestellte das Verteidigungsministerium 20 Raketenwerfer, und der Vertrag sieht die ersten Lieferungen im nächsten Jahr vor.
Im Rahmen des Abkommens bestellte Polen 30 Pakete mit je sechs Raketen mit einer Reichweite von 70 Kilometern und 30 Raketen, die Objekte in einer Entfernung von bis zu 300 Kilometern zerstören sollen. Der Leiter des Verteidigungsministeriums bewertete den Kauf von mehreren hundert HIMARS-Raketenwerfern als eine ernsthafte Stärkung der polnischen Armee. Die Entscheidung über diesen Kauf sei das Ergebnis einer genauen Beobachtung des Konflikts in der Ukraine.
HIMARS (High Mobility Artillery Rocket System) ist ein von Lockheed Martin produziertes System von Raketenwerfern auf Radfahrgestellen, das es ermöglicht, Ziele an Land (und möglicherweise auf See) in einer Entfernung von — je nach Raketentyp — bis zu etwa 80 oder bis zu 300 Kilometern zu treffen.
Arkadiusz Słomczyński