Das polnische Außenministerium (MSZ) rät von allen Reisen in die Republik Belarus ab und empfiehlt den in Belarus verbliebenen Polen, das Land mit den verfügbaren kommerziellen und privaten Transportmitteln zu verlassen. Grund dafür sind die zunehmenden Spannungen und Kriegsereignisse in der Region sowie wiederholte Fälle von Festnahmen polnischer Bürger.
„Im Falle einer drastischen Verschlechterung der Sicherheitssituation, einer Schließung der Grenzen sowie anderer unvorhergesehener Situationen kann sich eine Evakuierung als bedeutend schwieriger oder gar unmöglich erweisen”, heißt es in der Mitteilung des Außenministeriums.
Die Empfehlungen wurden nach den massiven Raketenangriffen auf Städte in der Ukraine heute Morgen . Russische Raketen trafen unter anderem das Zentrum von Kiew, Saporischschja und Städte in den Regionen Dnipropetrowsk und Mykolajiw.
Das auswärtige Amt erinnerte daran, dass derzeit zwei Grenzübergänge mit Polen für den Personenverkehr in Betrieb sind: Bobrowniki-Bierestowica und Terespol-Brest. Darüber hinaus gibt es einen Grenzübergang, der nur dem Güterverkehr dient: Koroszczyn (Kukuryki)-Kozłowicze.
Wie es in der Mitteilung des Außenministeriums heißt, sollten sich Personen, die sich in Weißrussland aufhalten, unbedingt im Odysseus-System registrieren lassen und die Informationen des Außenministeriums auf den Social-Media-Profilen der polnischen Vertretungen und auf den Websites auf dem Laufenden halten.
Nach Angaben der polnischen Behörden sei die Bedrohung durch Kriminalität in Belarus mit der Situation in Polen vergleichbar. Angriffe auf Autofahrer im Straßenverkehr kommen im Allgemeinen nicht vor, wohl aber Fahrzeugdiebstähle und Autodiebstähle. Dies geschieht vor allem in wenig frequentierten Gebieten. Auch in Hotels kommt es zu kleinen Diebstählen.
Polizeistreifen sind sehr häufig, in Großstädten an fast jeder größeren Kreuzung. Kontrollen durch die Verkehrsmiliz sind in verkehrsreichen Gebieten üblich. In Belarus haben die Behörden keine der Stufen terroristischer Bedrohung eingeführt.
Arkadiusz Słomczyński