Der polnische Sejm fordert die deutsche Regierung in einer Resolution auf, die politische, historische, rechtliche und finanzielle Verantwortung für alle Folgen zu übernehmen, die Polen und seine Bürger durch die Auslösung des Zweiten Weltkriegs durch das Dritte Reich erlitten haben.
In der Resolution wird betont, dass die deutsche Aggression, die organisierte Besatzung und der systematische Völkermord „gewaltige Schaden, Leid sowie materielle und immaterielle Verluste in unserer Heimat verursacht haben”.
„Was die Menschen betrifft, so umfassten die Gräueltaten der deutschen Besatzung verschiedene Formen der Versklavung, der Zwangsarbeit, des Kinderraubs, der Verstümmelung, der Vergewaltigung, der Ermordung und Vernichtung von Kindern, Frauen und Männern — Bürgern der Republik Polen — sowie die Verwischung der Spuren von Völkermord und Kriegsverbrechen”, heißt es in der Resolution.
In dem Dokument wird darauf hingewiesen, dass Polen nie eine Entschädigung für die vom deutschen Staat verursachten persönlichen und materiellen Verluste erhalten hat. Es wurde betont, dass es auch nie einen Schadensersatz für den enormen Schaden, der polnischen Bürgern zugefügt wurde, erhalten habe.
„Die Behauptung, dass diese Ansprüche rechtmäßig zurückgezogen wurden oder verjährt sind, entbehrt jeder Grundlage, weder moralisch noch rechtlich. Das Unrecht von Millionen von Polen wird so lange schreien, bis es zu Recht wiedergutgemacht wird”, betonten die Verfasser der Resolution und fügten hinzu, dass die durch die deutsche Aggression gegen Polen in den Jahren 1939-1945 erlittenen Verluste von anerkannten Experten geschätzt worden seien.
Am 1. September wurde ein Bericht über die Verluste veröffentlicht, die Polen durch die deutsche Aggression und Besetzung während des Zweiten Weltkriegs erlitten hat. Es wurde geschätzt, dass Polen durch die Aktionen des Dritten Reiches Verluste von mehr als 6,22 Billionen PLN erlitten hat. Eine diplomatische Note zu dieser Angelegenheit soll noch in diesem Jahr nach Berlin geschickt werden. Die Verhandlungen mit Deutschland über Reparationen sollen vom Außenministerium geführt werden.
Arkadiusz Słomczyński