Premierminister Donald Tusk ist am Montag in Kiew eingetroffen. Der polnische Regierungschef traf sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Premierminister Denys Schmyhal.
„Es konnte keine andere Hauptstadt sein, es musste Kiew sein. Die erste Hauptstadt, die ich nach den Wahlen in Polen besuche”, sagte Donald Tusk nach seinem Treffen mit Präsident Selenskyj.
Der polnische Premierminister betonte, dass es heute keinen glaubwürdigeren Politiker in der Welt gebe, der sich für den Frieden einsetze, als Präsident Selenskyj. „Glaubwürdig deshalb, weil er die Nation mit diesem Glauben an einen möglichen Frieden führte aber auch kampfbereit war, als dieser Frieden, nicht nur in der Ukraine, sondern in der ganzen Welt, vom russischen Aggressor zerstört wurde”, so der polnische Premierminister.
„Sie kämpfen tatsächlich für die Sicherheit der gesamten freien Welt. Ich wiederhole dies überall in der Welt, wo ich hingehe, und es ist nicht nur ein Slogan. Es wäre gut, wenn alle politischen Führer, alle Nationen der Welt verstehen würden, dass dies nicht nur leere Worte sind, dass sich hier in der Ukraine das Schicksal der freien Welt entscheidet”, sagte Donald Tusk.
„Heute habe ich dem Präsidenten erklärt, dass Polen weiterhin alles in seiner Macht Stehende tun wird, um die Chancen der Ukraine auf einen Sieg in diesem Krieg zu erhöhen, und zwar aus moralischen Gründen, aber auch im Hinblick auf unser eigenes Interesse, das wichtigste, nämlich die Sicherheit des polnischen Staates und der polnischen Nation”, betonte er.
Der ukrainische Präsident machte darauf aufmerksam, dass sein Land das Ziel des ersten Auslandsbesuchs des neuen polnischen Premierministers sei. „Ich bin sehr froh, dass wir uns am Tag der Einheit der Ukraine treffen. Es hat eine historische, aber auch eine politische Bedeutung im Zusammenhang mit der Einheit der Ukraine. Es geht um unsere Verteidigung, unseren Kampf gegen die russische Invasion”, schätzte Selenskyj ein.
Die Staats- und Regierungschefs sprachen auch über den gemeinsamen Kauf von Rüstungsgütern, die Lage an der polnisch-ukrainischen Grenze — wo ein Protest der Transportunternehmen ausgesetzt wurde — sowie über die Unterstützung der Ukraine beim Beitritt zur Europäischen Union und die Hilfe beim Wiederaufbau des Landes. Die polnische Regierung hat zu diesem Zweck einen Sonderbevollmächtigten ernannt.
Arkadiusz Słomczyński