Der polnische Multi-Energie-Konzern Orlen setzt auf die Entwicklung der Wasserstofftechnologie. In Europa ist Wasserstoff nicht mehr nur ein Instrument zur Dekarbonisierung, sondern wird zu einem der wichtigsten Motoren für die Diversifizierung und „Derussifizierung” der europäischen Industrie. Der Ausbruch des Krieges in der Ukraine hat die Europäische Union veranlasst, noch stärker auf die Entwicklung der Wasserstofftechnologie zu setzen.
Im vergangenen Jahr legte die polnische Regierung die Polnische Wasserstoffstrategie bis 2030 mit einem Ausblick bis 2040 vor. Das Dokument sieht den Aufbau der polnischen Wasserstoffindustrie und deren Entwicklung vor, um Klimaneutralität zu erreichen und die Wettbewerbsfähigkeit der polnischen Wirtschaft zu erhalten.
Wasserstoff ist auch ein wichtiges Element der Entwicklungsstrategie von PKN Orlen. Im Jahr 2020 kündigte das Unternehmen eine Strategie zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 an, wobei der Schwerpunkt auf der Entwicklung der Wasserstofftechnologie liegt.
„Angesichts der Tatsache, dass wir das größte Multi-Energie-Unternehmen in diesem Teil Europas sind, müssen unsere Pläne und Ziele für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft ehrgeizig und kühn sein”, betonte Dominika Niewierska, Leiterin der Abteilung für die Entwicklung neuer Geschäftszweige bei PKN Orlen, wie von Polskie Radio 24 zitiert.
Die ORLEN-Gruppe möchte auf dem mitteleuropäischen Markt eine führende Rolle bei der Herstellung und Lieferung von kohlenstofffreiem und kohlenstoffarmem Wasserstoff als alternativem Kraftstoff für den Verkehrssektor einnehmen. Das Unternehmen betrachtet Wasserstoff als die treibenden Kraft für die Dekarbonisierung.
„Unsere Pläne in diesem Bereich sind einerseits eine Erweiterung der ehrgeizigen Ziele, die in der Dekarbonisierungsstrategie 2020 angekündigt wurden, und andererseits eine Reaktion auf das sich schnell verändernde Markt- und Regulierungsumfeld. Bis 2030 sollen 50 Prozent des in der Orlen-Gruppe produzierten Wasserstoffs kohlenstofffrei und kohlenstoffarm sein. Die dritte Säule ist die Forschung und Entwicklung und die vierte Säule ist der Wasserstoff für Sektoren, die für uns in Zukunft von Interesse sein werden, je nach dem Umfang der Entwicklung und der Verfügbarkeit von kohlenstofffreien Stromquellen nach 2030”, fügte Niewierska hinzu.
Arkadiusz Słomczyński