„Es gibt keinen Grund für eine Zuckerknappheit. Die Panik wurde künstlich erzeugt. Die Einzelhandelsketten haben sich gut bereichert. Der derzeitige Zuckerpreis ist eher spekulativ als real, er normalisiert sich langsam wieder”, sagte Henryk Kowalczyk, stellvertretender Ministerpräsident und Landwirtschaftsminister, gegenüber dem polnischen Radio 24.
Der stellvertretende Ministerpräsident Kowalczyk versicherte außerdem, dass Polen über ausreichende Zuckervorräte verfüge. Auch an Mehl werde es nicht mangeln, da es in diesem Jahr keine große Dürre gegeben habe, sondern eher ein punktuelles Phänomen, und die Erträge sehr gut seien.
Er räumte ein, dass drei Regionen in Polen mit dem Problem der Dürre betroffen seien: hauptsächlich südlicher Teil von Großpolen, Niederschlesien, Westpommern und Kujawien-Pommern, aber das Problem sei nicht so umfangreich wie 2018 oder 2019.
„Wir sind ernährungssicher. Dies wird durch die Tatsache belegt, dass wir mehr Lebensmittel produzieren als wir verbrauchen. Wir exportieren Lebensmittel im Wert von fast 40 Milliarden EUR. Der Überschuss ist also sehr groß. Wir haben Lebensmittel sowohl für Polen als auch für Flüchtlinge aus der Ukraine”, sagte der Leiter des Landwirtschaftsministeriums.
In Bezug auf die Probleme beim Kauf von Getreide von polnischen Landwirten sagte der stellvertretende Ministerpräsident Kowalczyk, dass die Landwirte selbst in der Region Vorkarpaten und Lublin, d. h. nahe der Grenze zur Ukraine, problemlos Getreide verkaufen könnten.
„Die Behauptung, das ukrainische Getreide sei in den Lagern überschwemmt worden, ist absolut unwahr. Das können wir jetzt sehen” argumentierte der Landwirtschaftsminister und fügte hinzu, dass die Landwirte ihr Getreide zum Beispiel an Elewarr verkaufen könnten. Der Verkauf von Getreide durch die Landwirte laufe reibungslos und ohne Störungen, betonte er.
Auf die Frage, ob Brot 10 Zloty kosten wird, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Kowalczyk, dass dies auch eine Panikmache sei, da Brot bereits teurer geworden sei, vor allem aufgrund der Energiepreise, obwohl, wie er zugab, auch die Preise für Getreide und Mehl einen gewissen Einfluss gehabt hätten.
Adrian Andrzejewski