Der Kurzdokumentarfilm „Gruba Kaśka” (internationaler Titel: Fat Kathy) wurde zum besten Film des sizilianischen Versi di Luce Festivals gekürt. Die Produktion, bei der Julia Pełka Regie führte und das Drehbuch schrieb, wurde vom Polnischen Filminstitut (poln. Polski Instytut Sztuki Filmowej) kofinanziert.
Bei der titelgebenden Fat Kathy handelt es sich um eine Wasserpumpe in Warschau, in der 8 mit Computern verbundene Muscheln platziert wurden. Es stellt sich heraus, dass das Leben von Millionen von Menschen in der Stadt von ihnen abhängt. Polens einziger Malakologie-Wissenschaftler sorgt dafür, dass die an das System angeschlossenen Individuen ordnungsgemäß funktionieren und im Falle einer Wasserverschmutzung einen Alarm auslösen.
Die Einwohner von Warschau haben eine ähnliche Beziehung zu den Muscheln wie einst die Kanarienvögel und die Bergleute. Sie spüren die Gefahr als Erste — denn sie sind in vielerlei Hinsicht viel sensibler als Menschen. Es hat den Anschein, als ginge es in dem Film nur um die Feinheiten des Wasserversorgungssystems der polnischen Hauptstadt. Tatsächlich aber wird die subtile Beziehung zwischen Natur, Technik und Mensch mit Sensibilität und warmherzigem Humor dargestellt.
Die Produktion entstand im Rahmen des Programms „Erster Dokumentarfilm” des Munk Studios. Szymon Kluz ist für die Kameraführung verantwortlich, Andrzej Czarnecki und Julia Pełka für den Schnitt und Weronika Bloch, Julia Pełka und Grzegorz Kucharski für den Ton.
Der 14-minütige Dokumentarfilm wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet: In Vivo Award auf dem Imagine Science Film Festival (New York), ein Preis in der Sektion Calzinazz auf dem Amarcort Film Festival (Rimini) und die Auszeichnung für den besten Kurzfilm auf dem OFFline Film Festival in Birr (Irland).
Das Festival Versi di Luce ist eine Veranstaltung, die seit 14 Jahren in der sizilianischen Stadt Modica stattfindet. Der Kern des Festivals besteht aus Filmen (Lang- und Kurzfilme), Musikvideos und poetischen Werken in Videoform.
Adrian Andrzejewski