„Polen spielt eine wichtige Rolle, es ist ein loyaler und unverzichtbarer Verbündeter der USA, denn man kann der Ukraine nicht wirksam helfen, ohne mit Polen zusammenzuarbeiten, und sei es nur aus logistischen Gründen”, sagte Außenminister Zbigniew Rau in der Sendung „W otwarte karty” im 1. Programm des Polnischen Rundfunks.
Der Chef der polnischen Diplomatie argumentierte, dass die Ostflanke der NATO ohne die Zusammenarbeit mit Polen, dem stärksten Glied dieser Flanke, nicht gestärkt werden könne.
Zbigniew Rau zufolge ergreife Polen neue Initiativen und übe einen recht wirksamen Druck auf die Verbündeten aus, die weder dynamisch noch aktiv seien, um der Ukraine zu helfen.
„Die Hilfe für die Ukraine ist eine gemeinsame Verantwortung. Wenn es um die Einheit der transatlantischen Gemeinschaft geht, ist es unmöglich, sie ohne Polen aufrechtzuerhalten und ihr einen dynamischen und aktiven Charakter zu verleihen. Das haben wir im vergangenen Jahr gesehen. Seit einem Jahr sind unsere Hoffnungen und Erwartungen Wirklichkeit geworden”, sagte Minister Rau.
Der Minister wies darauf hin, dass die Aggression Russlands gegen die Ukraine Europa sein Sicherheitsdefizit vor Augen geführt habe.
„Polen gibt derzeit mehr für Rüstung aus als jeder andere in der Region, wir sind also nicht nur Empfänger von Sicherheit aus den USA, sondern wir fühlen uns auch für unsere Nachbarn verantwortlich, daher unser großer Einsatz für die Ukraine”, sagte der Außenminister und wies darauf hin, dass Polen zusätzlich humanitäre Sicherheit für Flüchtlinge aus der Ukraine biete.
„Indem wir die Sicherheitslücke bewusst und gezielt füllen, verlagern wir das Sicherheitszentrum Kontinentaleuropas innerhalb der transatlantischen Gemeinschaft in unseren Teil des Alten Kontinents, und es ist nun schwierig, auf entgegengesetzte Vektoren zu verweisen”, sagte Minister Zbigniew Rau.
Adrian Andrzejewski