Wissenschaftler von der Stiftung für Forschung und Entwicklung der Wissenschaft und von der Gesellschaft Polbionica unter der Leitung von Dr. Michał Wszoła wollen klinische Prüfung der von ihnen entwickelten bionischen Bauchspeicheldrüse starten. Dies ist ein Hoffnungsschimmer für viele Patienten mit chronischer Pankreatitis und schwerwiegenden Komplikationen infolge von Typ-1-Diabetes, die nun auf eine externe Insulinversorgung angewiesen sind.
Die Transplantation eines 3D-gedruckten Organs wäre minimalinvasiv, ohne lange Wartezeiten auf einen geeigneten Spender, und vor allem deutet alles darauf hin, dass sie genauso wirksam wäre wie die Transplantation einer von einem Spender stammenden Bauchspeicheldrüse. An der bionischen Bauchspeicheldrüse wird bereits seit mehreren Jahren gearbeitet.
„Bei der Herstellung einer bionischen Bauchspeicheldrüse werden Inselzellen der Bauchspeicheldrüse mit einem Bioink in Form einer Paste in eine Spritze gegeben. In die andere werden Endothelzellen zusammen mit dem Bioink in der gleichen Form gegeben. Dann legen wir mit Hilfe eines Computers eine Schicht über die andere — eine Schicht mit Inselzellen der Bauchspeicheldrüse, dazwischen Linien des Gefäßsystems und Endothelzellen. Auf diese Weise bauen wir mit Hilfe des Computers ein Organ, das in Größe und Aussehen einem iPhone ähnelt. Tatsächlich ist es 1 cm dick, 10 cm lang und etwa 5 cm breit, was unserer biologischen Bauchspeicheldrüse ähnelt. Und es ähnelt ihr auch, nur mit einer kleinen Ausnahme. Es produziert keine Verdauungssäfte, sondern nur Hormone”, erklärt Prof. Wszoła.
Die größte Herausforderung in der Transplantologie besteht derzeit darin, dass es nicht genügend Organe für die Transplantation gibt. Außerdem ist die Transplantation der gesamten Bauchspeicheldrüse unter anderem wegen des komplizierten Gefäßsystems eine große Herausforderung, während die Transplantation der Pankreasinseln allein mit großen Unzulänglichkeiten behaftet ist, da bei ihrer Isolierung das Gefäßsystem und die Matrix, die die Pankreasinseln umgibt — die so genannte extrazelluläre Matrix — zerstört werden.
Arkadiusz Słomczyński