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Polnische Wissenschaftler werden prüfen, ob es möglich ist, dritte Zähne wachsen zu lassen

von DignityNews.eu
Forscher der Technischen Universität Warschau haben in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Posen ein Projekt gestartet, um herauszufinden, ob es möglich ist, dritte Zähne aus Stammzellen im Zahnfleisch wachsen zu lassen. Das Projekt „Biomimetische biologisch abbaubare Zellmedien für die Differenzierung von Stammzellen zu Osteoblasten und Chondrozyten” (SteamScaf) wird im Rahmen des Programms „Exzellenzinitiative — Forschungsuniversität” finanziert.

Zahnärzte haben festgestellt, dass die Mundhöhle ein sehr hohes regeneratives Potenzial hat. So werden beispielsweise an der Stelle eines gezogenen Zahns sowohl die Knochenstruktur als auch das Knorpel-, Epithel- oder Nervengewebe wieder aufgebaut. In diesem Teil des Unterkiefers und des Gaumens ist kein Gefühlsverlust festzustellen.

„Wir stellten die Hypothese auf, dass das Zahnfleischgewebe in der Lage ist, sich in andere Strukturen zu verwandeln, insbesondere eine bestimmte Gruppe von Stammzellen. Wir wollen die Möglichkeiten ihrer Nutzung überprüfen. Wir werden herausfinden, welche Art von Gewebe aus ihnen hergestellt werden kann”, erklärt die Projektleiterin Dr. habil. Ing. Agnieszka Gadomska-Gajadhur von der Fakultät für Chemie an der Technischen Universität Warschau.

Die Forschungsarbeiten werden in der Zusammenarbeit mit einem Team von der Medizinischen Universität Posen durchgeführt, das Zellen aus dem Zahnfleisch von Schweinen zu Knochen-, Knorpel- oder Nervengewebe differenzieren wird. Die Aufgabe des Teams von der Technischen Universität Warschau besteht darin, ein Medium zur Verfügung zu stellen, auf das die Stammzellen aufgebracht werden, damit sie wachsen und sich in Gewebe verwandeln können.

Die Forscher planen eine Zusammenarbeit mit ausländischen Zentren aus dem Vereinigten Königreich und der Tschechischen Republik, die auf die Bestimmung der Eigenschaften differenzierter Zellen spezialisiert sind. Wenn der mit dem Nervengewebe verbundene Teil ebenfalls zum Tragen kommt, wird es möglich sein, einzelne Neuronen oder Fragmente von Nervengewebe zu züchten. Die Wissenschaftler sehen dann ein großes Potenzial für Transplantationen, zum Beispiel im Bereich des Rückenmarks oder der peripheren Nerven in gelähmten Gliedmaßenfragmenten.

„Wir denken bereits über ein Projekt nach, bei dem wir Stammzellen von Zahnpatienten entnehmen möchten. Wir wurden durch die Situation zur Wahl der Schweinemodelle gezwungen — wir befanden uns in der Phase schwerer Pandemie und es wurden immer weniger Zahnextraktionen durchgeführt. Wir befürchteten, dass wir nur sehr wenig Material erhalten würden und entschieden uns für die menschenähnliche und zugänglichere Variante. Langfristig denken wir aber an ein großes europäisches Projekt. Die Antwort, in welche Richtung wir gehen werden, wird uns das Projekt SteamScaf geben”, sagte Dr. Gadomska-Gajadhur.

Arkadiusz Słomczyński

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