Dank eines neuen Medikaments, das von Wissenschaftlern der Naturwissenschaftlichen Universität Wrocław (UPWr) entwickelt wurde, wird eine sicherere und wirksamere Therapie für Hunde mit bestätigter atopischer Dermatitis möglich sein. Das Medikament soll sowohl auf die Symptome als auch auf die Ursache der Krankheit wirken.
Die atopische Dermatitis (AD) ist die häufigste allergische Hauterkrankung bei Hunden. In Polen ist bereits fast jedes dritte Haustier davon betroffen. Die Krankheit ist genetisch bedingt und äußert sich in Form von Entzündungen und Juckreiz. Die häufigsten Umweltallergene sind Milben. Es wird davon ausgegangen, dass Hunde, die bei ihren Besitzern zu Hause leben, diesen Allergenen stärker ausgesetzt sind (Schlafzimmer und Küche sind Orte mit einer erhöhten Milbenkonzentration) als beispielsweise Hunde, die draußen gehalten werden. Andere Allergene sind Baum-, Gras- oder Unkrautpollen und Schimmelpilze.
Labradore und Golden Retriever sowie Terrier und Boxer sind am anfälligsten für AD. Es wird keine Prädilektion hinsichtlich Geschlecht beobachtet, aber das Alter des Tieres, in dem die ersten dermatologischen Symptome — in der Regel Erythema und Pruritus — auftreten, spielt eine wichtige Rolle. Es wird davon ausgegangen, dass die Symptome auftreten müssen, bevor der Hund 3 Jahre alt ist, um für diese Diagnose in Frage zu kommen.
Heute stehen den Tierärzten nur Medikamente zur Verfügung, die symptomatisch wirken. Eine solche Therapie hat keine dauerhafte Wirkung, und bei chronischer Einnahme erhöht sich das Risiko von Nebenwirkungen. Die Forscher von der Naturwissenschaftlichen Universität Wrocław haben die Möglichkeit, dies zu ändern. Am Lehrstuhl für Innere Medizin und in der Klinik für Hunde und Katzen wird ein neues Medikament gegen AD klinisch getestet. Es hat sowohl symptomatische als auch kausale Auswirkungen.
Hunde mit nachgewiesener atopischer Dermatitis, die von ihren Besitzern für die Studie angemeldet wurden, erhalten das neue Medikament intravenös. Die Hunde werden von Tierärzten beobachtet und weitere drei Monate lang untersucht, um festzustellen, ob und wie schnell die Hautläsionen und der Juckreiz abklingen. Die Ergebnisse werden in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 bekannt sein, kündigt die Universität an.
Arkadiusz Słomczyński