Die Universität Wrocław wird die Koordinierung eines internationalen Projekts zur Antibiotikaresistenz übernehmen. Ziel der Forscher ist es, eine Behandlungsmethode für Patienten zu entwickeln, die mit Klebsiella pneumoniae-Bakterien infiziert sind.
Ein Team vom Lehrstuhl für Biologie der Krankheitserreger und Immunologie an der Universität Wrocław wird die Arbeiten im Rahmen des Projekts „Design and implementation of effective cOmbination of Phages and Antibiotics for improved TheRApy protocols against KLEbsiella pneumoniae” (KLEOPATRA) koordinieren. Ziel ist die Entwicklung einer Behandlungsmethode für Patienten, die mit Klebsiella pneumoniae (von der WHO als neuer kritischer Krankheitserreger anerkannt) infiziert sind.
Das Konsortium KLEOPATRA wird den One-Health-Ansatz nutzen, um die Erforschung antimikrobieller Therapien zu fördern: durch Verbesserung der Wirksamkeit, der Spezifität, der Verabreichungsmethoden, der Kombination oder der Neuausrichtung von Arzneimitteln und Therapeutika für die Behandlung von bakteriellen oder Pilzinfektionen. Im Rahmen des Projekts werden die Forschungsteams die am weitesten verbreiteten Stämme von K. pneumoniae in menschlichen und tierischen Reservoiren und Umweltökosystemen analysieren, heißt es auf der Website der Universität Wrocław.
Das Gesamtbudget des Projekts beträgt 1,5 Millionen EUR. Neben den Forschern von der Universität Wrocław sind auch Partner aus anderen Ländern an der Forschung beteiligt: KU Leuven (Belgien), Sorbonne Universität (Frankreich), Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr, Bundesinstitut für Risikobewertung und INVITRIS SME (Deutschland) und Hebrew University of Jerusalem (Israel).
Das multiresistente Bakterium Klebsiella pneumoniae erschwert die Behandlung im klinischen Umfeld erheblich. Dies ist auf seine Resistenz gegen Antibiotika und seine besonderen biologischen Eigenschaften zurückzuführen, einschließlich einer Schutzbarriere, die es ihm ermöglicht, sich einer Reaktion des Wirtsimmunsystems zu entziehen. Forscher aus Wrocław haben bereits Phagen identifiziert, denen es gelingt, diese Barriere durch spezifische Enzyme zu überwinden und die Bakterien wieder für das angeborene Immunsystem und eine Antibiotikatherapie zu sensibilisieren.
Arkadiusz Słomczyński