Forscher aus zwei Instituten des Łukasiewicz-Forschungsnetzwerkes — dem Institut für Mikroelektronik und Photonik (IMiF) und dem Institut für Präzisionsmechanik (IMP) sowie aus dem Institut für Optoelektronik der Technischen Militäruniversität (Wojskowa Akademia Techniczna, WAT) — sind Mitautoren eines Korrosionsschutzlacks auf Wasserbasis mit Graphenoxid G-Flake, der gerade patentiert wurde.
Der innovative Lack kann unter anderem zum Schutz von Stahlkonstruktionen von Gebäuden, von Innenflächen von Schiffen oder von Elektromotoren eingesetzt werden.
Das Problem der Korrosion hat enorme wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen auf praktisch alle Bereiche der weltweiten Infrastruktur, berichtet das Łukasiewicz-Institut für Mikroelektronik und Photonik in einer Pressemitteilung.
Die jährlichen Kosten für die Auswirkungen der Korrosion werden weltweit auf 2,5 Billionen USD geschätzt, was 3-4% des BIP der Industrieländer ausmacht.
„Lack ist ein Grundanstrich auf Metalloberflächen, insbesondere auf solchen aus Stahl. Er kann z. B. zum Schutz der Stahlkonstruktion von Gebäuden, aber auch auf den Innenflächen von Schiffen oder in Elektromotoren eingesetzt werden. Der Anwendungsbereich des innovativen Graphenlacks ist also sehr breit gefächert — von der Bau-, Automobil-, Luft- und Raumfahrttechnik über die Öl- und Gasindustrie bis hin zum Bereich der erneuerbaren Energien”, betont Małgorzata Djas, eine der Urheberinnen des Patents vom Łukasiewicz-Institut für Mikroelektronik und Photonik.
Der jährliche Markt für Korrosionsschutzbeschichtungen hat weltweit einen Wert von 12 Mrd. USD (Daten von Mordor Intelligence), wobei Funktionsbeschichtungen etwa 20% des Farbenmarktes ausmachen. In diesem Zusammenhang hat der innovative Lack mit den Graphenflocken G-Flake (der am polnischen Institut hergestellt wird) einen entscheidenden und bahnbrechenden Einfluss auf die Entwicklung der Branche. Außerdem enthält er keine flüchtigen organischen Lösungsmittel, ist also nicht brennbar und umweltfreundlich, heißt es in der Analyse des Łukasiewicz-Instituts.
Adrian Andrzejewski