Ein internationales Konsortium aus Hochschulen, wissenschaftlichen Instituten und Unternehmen wird unter Beteiligung der Technischen Universität Wrocław mit der Arbeit an einzigartigen Wasserstoffspeicher- und -transporttanks beginnen. Sie sollen nicht nur groß und für eine breite Palette von Anwendungen geeignet sein, sondern auch aus Materialien bestehen, die eine so genannte Selbstheilung ermöglichen.
Im Rahmen des Projekts ECOHYDRO (Economic Manufacturing Process of Recyclable Composite Materials for Durable Hydrogen Storage) werden Hochdruck- und Tieftemperaturtanks für eine Vielzahl von Anwendungen entstehen — vom Transport von Wasserstoff über die Versorgung von Straßen-, Schienen- und Wasserfahrzeugen und die Oberflächenspeicher bis hin zur Luftfahrt.
Wasserstoff ist der nächste Schritt in der Entwicklung von Antrieben in der Luftfahrtindustrie. Eine Reihe von Unternehmen arbeitet an der Anwendung der Wasserstofftechnologie, und der französische Luft- und Raumfahrtriese Airbus — eines der an dem Projekt beteiligten Konsortien — hat angekündigt, dass er spätestens 2035 mit der Produktion des ersten wasserstoffbetriebenen Flugzeugs beginnen wird.
„Die Luftfahrt ist ein absolut neuer Sektor im Hinblick auf Wasserstoffs. Für den Autoverkehr, die Schienenfahrzeuge oder die Schifffahrt gibt es bereits recht fortschrittliche Lösungen, aber für die Luftfahrt sind sie gerade erst im Entstehen. Und sie stellen ganz andere Anforderungen an die Sicherheit der Wasserstoffspeicherung, ihre Durchlässigkeit oder die Überwachungssysteme. Deshalb hat unser Projekt ein so großes Budget, denn es bedeutet einen viel größeren Aufgabenbereich, als wenn wir uns mit Wasserstoffspeichern für bewährte, bereits vorhandene Lösungen beschäftigen würden”, erklärt Prof. Jerzy Kaleta vom Projektteam der Technischen Universität Wrocław.
Das Projekt wird dank der Finanzierung durch das renommierte Programm Horizont Europa ermöglicht. Der EU-Zuschuss beläuft sich auf 10 Mio. EUR, aber das Gesamtbudget des Projekts wird weitaus höher sein, da die dem Konsortium angehörenden Unternehmen ebenfalls einen finanziellen Beitrag leisten werden. Die Gruppe besteht aus 15 Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Frankreich, Belgien, Luxemburg, Italien, Polen, dem Vereinigten Königreich und der Türkei.
Arkadiusz Słomczyński