Ein Konsortium unter der Leitung der Technischen Universität Danzig baut ein Bodeneffektfahrzeug — eine Art unbemanntes Flugzeug, das im Tiefflug über Wasser fliegt und dabei den Bodeneffekt nutzt. Es wird das erste seiner Größe und seines Typs in der Welt sein und soll vor allem die Operationen der Marineeinheiten des Militärs unterstützen.
An dem Projekt, das vom Nationalen Zentrum für Forschung und Entwicklung finanziert wird, sind die Technische Universität Danzig, die Technische Militärakademie und das Institut für Technologie der Luftstreitkräfte beteiligt.
„Das Hauptziel ist die Schaffung einer Lösung, einer Plattform, die zur Verbesserung der nationalen Sicherheit beitragen wird”, erklärt Projektleiter Prof. Mirosław K. Gerigk von der Abteilung für mechanische Fahrzeuge und Militärtechnik an der Technischen Universität Danzig.
Die im Bau befindliche Plattform wird mit einem Turboprop-Antriebssystem ausgestattet sein. Sie soll in einer Höhe von mehreren Metern über dem Wasser schweben und maximal 400 Kilogramm wiegen. Das Fahrzeug wird von der Küste aus ferngesteuert, wobei in weiteren Arbeitsschritten seine Autonomie erhöht werden soll.
Das Fahrzeug soll bestimmte Aufgaben über küstennahen Wasserflächen erfüllen, vom Wasser abheben, in einer Mindesthöhe über der Wasseroberfläche fliegen, auf dem Wasser landen und dabei Lasten eines bestimmten Gewichts transportieren. Der Prototyp, der 2026 fertig sein soll, wird aus hybriden Materialien hergestellt: hauptsächlich Glas- und Kohlefaser mit einem Zwischenschichtmaterial aus Kunststoff.
Der Bodeneffekt besteht darin, dass sich die Auftriebskraft eines Flugzeugs, das sich in geringer Höhe über dem Boden oder Wasser bewegt (die Höhe wird mit der halben Spannweite der Flügel angenommen) erhöht. Die Flügel erzeugen dann mehr Auftrieb als beim Flug in größerer Höhe. Dies ist vor allem auf eine deutliche Vergrößerung der durch die Tragfläche erzeugten Wirbelfläche zurückzuführen.
Der Bodeneffekt wird von Vögeln wie Reihern, Kranichen oder Pelikanen genutzt, die auf der Suche nach Nahrung knapp über der Wasseroberfläche fliegen und dabei ihre Flügel nur selten und „träge” bewegen, heißt es auf der Website der Technischen Universität Danzig.
Arkadiusz Słomczyński