Das Polnische Wirtschaftsinstitut (poln. Polski Instytut Ekonomiczny, PIE) hat geprüft, inwieweit polnische Unternehmen unter Berücksichtigung ihrer Art, ihres Umfangs und ihres Potenzials daran interessiert sind, sich am Prozess des Wiederaufbaus der Ukraine zu beteiligen. Erklärungen von Unternehmern zeigen, dass bis zu 38 Prozent der polnischen Unternehmen bereit sind, mit anderen Unternehmen zusammenzuarbeiten, die Projekte in der Ukraine durchführen (auch als Unterauftragnehmer).
46 Prozent der Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes sind an einer Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen interessiert. Etwas geringer war das Interesse der Vertreter von Unternehmen aus der Branche Transport, Spedition und Logistik (TSL) und dem Baugewerbe — 43 Prozent bzw. 42 Prozent.
Unternehmer setzen vor allem auf die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. Dies ist kaum verwunderlich, da das Eingehen von Partnerschaften in unsicheren Zeiten mit etwas geringerem Risiko verbunden ist. Es ist jedoch erwähnenswert, dass die Zusammenarbeit die umfassendste Formel für das Geschäft ist und viele Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe oder Branche, sich in ihr wiederfinden können. Kleinstunternehmer (43 Prozent der Angaben) und Vertreter kleiner Unternehmen (35 Prozent der Antworten) geben am ehesten an, beim Wiederaufbau der Ukraine in erster Linie mit anderen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Es liegt auf der Hand, dass die Herausforderung des Wiederaufbaus der Ukraine eine Entwicklungschance für kleine polnische Unternehmen darstellen kann.
Von den Vertretern des verarbeitenden Gewerbes bekundet mehr als die Hälfte Interesse am Export von Produkten in die Ukraine (immerhin 53 Prozent). Andererseits sind Unternehmer aus den Sektoren TSL (41 Prozent) und Bauwesen (31 Prozent) am meisten am Export von Dienstleistungen in dieses Land interessiert.
Der Prozentsatz der Unternehmer, die bereit sind, das Risiko einer Investition in der Ukraine zu tragen, beläuft sich auf 12 Prozent. Unter den Unternehmen, die entschlossen sind, in der Ukraine zu investieren, entfällt der höchste Prozentsatz der Angaben auf Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes (18 Prozent). Unter den Vertretern des Handelssektors zeigten sich 13 Prozent investitionsbereit, unter den Unternehmern aus dem Bausektor 11 Prozent.
Adrian Andrzejewski