Die COVID-19-Pandemie hat die Robotisierung der europäischen Wirtschaft verlangsamt. Im Vergleich zum Rekordjahr 2018 sank die Zahl der neu installierten Industrieroboter in der EU im Jahr 2020 um 27 Prozent. In Polen war der Rückgang im Automobilsektor besonders ausgeprägt, wo im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 42,2 Prozent weniger neue Industrieroboter installiert wurden — heißt es in einem Bericht des Polnischen Wirtschaftsinstituts (Polski Instytut Ekonomiczny, PIE), der der Robotisierung gewidmet ist.

Polnisches Wirtschaftsinstitut unterstreicht, dass die Pandemie das Bewusstsein der Führungskräfte polnischer Unternehmen für die positive Rolle der Robotisierung und Automatisierung gestärkt hat.

„Die ausführlichen Interviews mit Managern in den befragten Unternehmen deuten darauf hin, dass Unternehmen, die den Einsatz von Industrierobotern erhöhen, auch die Beschäftigung steigern werden”, sagt Ignacy Święcicki, Leiter des Teams für digitale Wirtschaft am Polnischen Wirtschaftsinstitut. „Die Robotisierung steigert die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und führt zu einer höheren Zahl von Aufträgen. Dies führt auch dazu, dass die Unternehmen besser qualifizierte Arbeitskräfte nachfragen, während die Nachfrage nach weniger qualifizierten Arbeitskräften sink”, fügt Święcicki hinzu.

Der Hauptempfänger von Industrierobotern ist die verarbeitende Industrie, die sie in großem Umfang einsetzt. Polens verarbeitender Industriesektor setzt im Durchschnitt 42 Industrieroboter pro 10.000 Beschäftigte ein und liegt in dieser Hinsicht auf Platz 16 in der EU.

Der am stärksten robotisierte Sektor in der polnischen Industrie ist die Herstellung von Gummi- und Kunststoffprodukten (177,8 Roboter pro 10.000 Beschäftigte). Auch in der Automobilindustrie steigt die Zahl der Roboter (derzeit 165,5 Roboter pro 10.000 Beschäftigte). Auch in der pharmazeutischen Industrie findet eine rasche Robotisierung statt (derzeit 111 Roboter pro 10.000 Beschäftigte).

Adrian Andrzejewski