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Polnische Städte organisieren Hilfe und brechen Partnerschaften mit russischen Städten ab, Wirtschaft, Universitäten und Sport reagieren auf russische Aggression

von DignityNews.eu
Die polnischen regionalen Behörden organisieren Sammlungen und humanitäre Hilfskonvois, bereiten Unterkünfte für ukrainische Familien, die vor dem Krieg fliehen, vor und koordinieren diese. Städte kündigen Partnerschaftsabkommen mit russischen Städten, Geschäfte ziehen russische Produkte zurück, polnische Universitäten brechen ihre Kontakte zu staatlichen Universitäten in Russland und Belarus ab.

„Der Stadtrat von Danzig beendet die institutionelle Zusammenarbeit mit den Städten Kaliningrad und St. Petersburg sowie die formellen Beziehungen zu den Behörden anderer Städte in der Russischen Föderation”,  dies ist ein Auszug aus dem Beschluss, der von den Danziger Stadträten auf der Sitzung einstimmig verabschiedet wurde.

Ratsmitglieder aus Łódź informierten über den Abbruch von Vereinbarungen mit zwei Partnerstädten in Russland: Iwanowo und Kaliningrad sowie dem weißrussischen Minsk. Lublin brach sein Partnerschaftsabkommen mit der weißrussischen Stadt Brest, während die Mitglieder des Stadtrates ein Paket von Beschlüssen verabschiedeten, die ausdrücklich Flüchtlinge aus der Ukraine unterstützen. Dazu gehören kostenlose öffentliche Verkehrsmittel und Parkplätze im Stadtzentrum sowie die Befreiung von den Gebühren für Unterkunft und Verpflegung in den Studentenwohnheimen. 

Geschäfte und Einzelhandelsketten ziehen russische Produkte zurück und spenden Lebensmittel und andere lebensnotwendige Güter an Ukrainer, die vor dem Krieg fliehen. Die Żabka-Gruppe hat eine spezielle Erklärung zu ihren Maßnahmen im Zusammenhang mit der Situation in der Ukraine abgegeben.

„Wir stehen voll und ganz in Solidarität mit der ukrainischen Gemeinschaft. Viele ukrainische Bürger sind unsere Angestellten, Franchisenehmer oder deren Mitarbeiter, so dass wir uns sofort bereit erklärt haben, die notwendige Hilfe zu leisten. Wir ergreifen Maßnahmen, um denjenigen, die von diesen Ereignissen persönlich betroffen sind, Unterstützung zu bieten”, heißt es in dem Dokument. 

Polnische Universitäten unterstützen auch die Ukraine und Studierende aus der Ukraine. Sie brechen die Kontakte zu staatlichen Universitäten in Russland und Weißrussland sowie zu dortigen wissenschaftlichen Instituten ab. Die wichtigsten Institutionen, die polnische Wissenschaftler und Studenten versammeln, haben einen Aufruf veröffentlicht, die Zusammenarbeit mit allen Regierungsorganisationen der Russischen Föderation oder eines anderen Landes, die den russischen Einmarsch in der Ukraine unterstützen, einzustellen.

Auch der polnische Sport reagiert auf Putins russische Aggression gegen die Ukraine. Sportvereine entlassen russische Spieler, polnische Sportler brechen Verträge mit russischen Vereinen und Organisationen oder versuchen, sie zu brechen. Der Eishockeyverein BS Polonia Bytom hat fünf russische Eishockeyspieler entlassen. 

„Ihnen wurde angeboten zu bleiben, wenn sie Russlands militärische Aktionen in der Ukraine kritisieren und verurteilen würden. Sie haben sich alle geweigert”, erklärt Mariusz Wolosz, Präsident von Bytom, zitiert von hockey.net.

Behinderte Kinder aus der Ukraine finden in Polen Unterkunft und Betreuung. Die 200 kleinen Patienten kamen aus Kiew — über Ungarn und die Slowakei — nach Głuchołazy in der Region Oppeln. Sie wurden im diözesanen behindertengerechten Ferien- und Exerzitienzentrum „Skowronek“ empfangen. Der Transport wurde von der Caritas Oppeln organisiert.

Die polnischen Medien haben sich der Hilfe angeschlossen — sie haben ukrainischsprachige Versionen ihrer Websites eingerichtet und ukrainische Beilagen zu traditionellen Zeitungen gedruckt. Neben der realen Hilfe zeigen die Polen ihre Unterstützung auch auf symbolische Weise. Zur Mittagszeit ertönte vom Turm der Marienkirche in Krakau statt dem Trompetensignal die Nationalhymne der Ukraine. Sie wurde von einem Feuerwehrmann der staatlichen Feuerwehr gespielt. In Warschau wurde die Hymne vom Trompeter der Stadtwache vom Uhrenturm des Königsschlosses aus gespielt. An der Aktion nahmen auch Rzeszów und Białystok teil.

Arkadiusz Słomczyński

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