Der Staatsanwalt Dariusz Barski hat angekündigt, dass polnische Experten, darunter Gerichtsmediziner und Ballistik–Experten, nach Butscha geschickt werden. „Wir haben sehr aussagekräftige Zeugenaussagen und andere Beweise, die belegen, dass auf dem Territorium der Ukraine Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen werden”, erklärte Barski.
In einem Interview für das Portal polskatimes.pl teilte Barski mit, dass derzeit eine internationale — polnisch-ukrainisch-litauische — Ermittlungsgruppe im Einsatz sei, die gemeinsam Kriegsverbrechen in der Ukraine untersuche.
„Die Generalstaatsanwältin der Ukraine hat hat sich an den polnischen Generalstaatsanwalt, Zbigniew Ziobro, mit der Bitte gewandt, ein solches Verfahren einzuleiten. Wir waren berechtigt, eine Untersuchung nach den Bestimmungen des polnischen Strafrechts einzuleiten”, sagte Barski.
Der Staatsanwalt wies darauf hin, dass auf polnischer Seite ein spezielles Team auf der Ebene der Staatsanwaltschaft eingesetzt wurde und die Ermittlungen von der masowischen Abteilung der Staatsanwaltschaft für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und der Korruption durchgeführt werden. Polnische Experten werden nach Butscha reisen.
„Die ukrainische Seite bat uns um Hilfe bei der verfahrensrechtlichen Dokumentation des Verbrechens in Butscha. Polnische Experten, darunter Gerichtsmediziner und Ballistik-Experten, werden sich an den Tatort begeben. Die dort gesammelten Beweise werden nicht nur bei den Ermittlungen des erwähnten gemeinsamen Teams verwendet, sondern auch bei anderen Verfahren, die in diesem Fall von internationalen Gremien eingeleitet wurden oder werden”, erklärte er.
Die von der polnischen Staatsanwaltschaft gesammelten Beweise können in Zukunft unter anderem vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag verwendet werden, der ebenfalls eine Untersuchung in diesem Fall eingeleitet hat.
„Im Rahmen der Ermittlungen arbeiten wir mit dem Haager Tribunal zusammen. Die Zusammenarbeit wurde durch Treffen mit dem Chefankläger aus Den Haag — Karim Khan — an der polnisch-ukrainischen Grenze und in Warschau eingeleitet”, sagte Barski.
Arkadiusz Słomczyński