„Die Transportwege für ukrainisches Getreide, die eine Alternative zu den blockierten Häfen am Asowschen und Schwarzen Meer darstellen könnten, führen durch Polen und seine Seehäfen”, erklärte der stellvertretende Ministerpräsident und Landwirtschaftsminister Henryk Kowalczyk nach einem Treffen in Warschau mit US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack, dem ukrainischen Minister für Agrarpolitik und Ernährung Mykola Solski und dem EU-Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski.

„Das Treffen der Landwirtschaftsminister Polens, der Ukraine, der USA und des EU-Kommissars ist ein beispielloses Ereignis für die weltweite Ernährungssicherheit”, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Kowalczyk.

Wie der Leiter des polnischen Landwirtschaftsministeriums versicherte, seien die polnischen Seehäfen, die für die nationale Wirtschaft von grundlegender Bedeutung sind (Gdańsk, Gdynia, Szczecin und Świnoujście), voll und ganz auf den Umschlag ukrainischer Fracht vorbereitet. „Sie sind universell einsetzbar und bieten die Möglichkeit, praktisch alle Arten von Ladung zu bedienen. Gleichzeitig sind die polnischen Seehäfen an einer Zusammenarbeit mit den ukrainischen Partnern interessiert, sowohl im Hinblick auf die Ausfuhr von Getreide und die Einfuhr von Kraftstoffen als auch auf den Handel mit allen anderen Produkten. Wir sind weiterhin offen für eine Zusammenarbeit und werden die ukrainische Seite in dieser schwierigen Situation umfassend unterstützen”, fügte Henryk Kowalczyk hinzu.

US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack wiederum wies darauf hin, dass viele Länder der Welt von den ukrainischen Lieferungen abhängig seien. „Wir müssen wirksame Lösungen für dieses Problem finden”, erklärte er. Seiner Meinung nach müsse die internationale Gemeinschaft dazu beitragen, Spekulationen auf den Agrarmärkten zu verhindern.

Der ukrainische Minister für Agrarpolitik und Ernährung, Mykola Solskyi, dankte für die Hilfe und Unterstützung, die Polen, die Vereinigten Staaten und die Europäische Union in diesen schwierigen Zeiten geleistet haben.

„Was wir am meisten brauchen, sind Möglichkeiten für den Export von Landwirtschaftsprodukten, Getreide und anderen Produkten”, betonte der ukrainische Minister. Gleichzeitig fügte er hinzu, dass Polen einer der wichtigsten Partner bei den Exportmöglichkeiten sei, insbesondere  bei Ausfuhren in die Europäische Union.

Adrian Andrzejewski