Mesko, das zur Polnischen Rüstungsgruppe (Polska Grupa Zbrojeniowa, PGZ) gehört, beschleunigt die Arbeit an einer präzisionsgelenkten Flugabwehrrakete. Wie die Tageszeitung „Rzeczpospolita” berichtet, haben die Arbeiten an der Raketenkonstruktion in mehreren PGZ-Werken, die vor Eingriffen von außen und Sabotage geschützt sind, begonnen.
Die neue Rakete mit verstärktem Gefechtskopf und einer Reichweite von mehr als 10 km wird nach dem Fire-and-Forget-Prinzip funktionieren — zunächst über Funk und in der Endphase des Fluges über Infrarot, d. h. über eine Wärmestrahlungsquelle (den Motor des Flugzeugs), zum Ziel geführt. Diese Konstruktion soll die Fähigkeiten der einheimischen Rüstungsindustrie demonstrieren.
„Die Arbeiten an der neuen Rakete haben begonnen. Wir planen, in 18 Monaten die ersten Flugtests der neuen Konstruktion im Rahmen des Projekts ‚Grzmot’ durchzuführen. In der Gruppe der um Mesko konzentrierten Unternehmen und Forschungszentren herrscht volle Mobilisierung”, wird der Leiter von PIT RADWAR und der stellvertretende Geschäftsführer für die Entwicklung des Munitions- und Raketenzentrums PGZ – Mesko, Przemysław Kowalczuk, in der Zeitung zitiert.
PIT-RADWAR S.A. ist einer der führenden Lieferanten von professioneller Elektronikausrüstung für die polnischen Streitkräfte. Die Produkte des Unternehmens finden sich in der Ausrüstung aller Typen der polnischen Streitkräfte sowie in der Ausrüstung ausländischer Armeen.
Ausschlaggebend für die Entscheidung, neue Raketen zu entwickeln, waren unter anderem die rekordverdächtigen Bestellungen von mehreren tausend Raketen und mehreren hundert Raketenwerfern für die polnische Armee im Wert von über 1 Mrd. PLN im vergangenen Jahr.
„Endlich hat unsere Armee aufgehört, in homöopathischen Mengen gute einheimische Flugabwehrraketen zu kaufen, die sich bei den Gefechten am Dnjepr bewährt haben”, verhehlt Kowalczuk nicht seine Zufriedenheit.
Die geschäftliche Glückssträhne, die der Verbreitung der Nachricht über die Wirksamkeit der polnischen Flugabwehrsysteme folgte, war auch nicht ohne Bedeutung. Die Systeme „Piorun” wurden bereits von den Vereinigten Staaten, Georgien, Norwegen und den baltischen Staaten bei PGZ gekauft.
Arkadiusz Słomczyński