Die polnische Regierung bereite ein Hilfsprogramm für Unternehmen, die an der Oder tätig seien, vor. Die Unternehmer, mit denen sie sich berate, schlugen vor, dass eine Bedingung für den Erhalt von Unterstützung ein Rückgang der Einnahmen um mindestens 50% im Vergleich zum Vormonat sein sollte, erklärt die stellvertretende Ministerin für Entwicklung und Technologie Olga Semeniuk in einem Interview mit der polnischen Tageszeitung „Dziennik Gazeta Prawna”.
Die stellvertretende Ministerin und Regierungsbevollmächtigte für kleine und mittlere Unternehmen Olga Semeniuk traf am Freitag mit Unternehmern zusammen, die von der Oderkatastrophe betroffen sind. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen das Ausmaß des Problems und mögliche Formen der Unterstützung.
Olga Semeniuk zufolge seien die Unternehmer in erster Linie an einer schnellen Unterstützung interessiert, vorzugsweise unter Nutzung bestehender Lösungen, wie z. B. einer Hilfeleistung wegen Betriebsschließung (sog. „postojowe”), einem kleinen Zuschuss oder einem Lohnkostenzuschuss.
„Ich habe die Unternehmer gebeten, ihre Vorschläge für PKD-Codes (Nummer in der Polnischen Klassifikation der Wirtschaftszweige) so bald wie möglich einzureichen, um die Art der zu unterstützenden Geschäftstätigkeiten so genau wie möglich zu bestimmen und die bevorzugten Instrumente anzugeben. Ihre Stimme ist hier entscheidend. Es bleibt die Frage der gezielten Hilfe, die sich nicht nur auf PKD-Codes stützt, denn in einer anderen Situation befindet sich zum Beispiel ein Restaurant in Wrocław, das weiter betrieben werden kann, und in einer anderen eine Fischbraterei direkt am Fluss, die heute tatsächlich geschlossen ist”, fügte die stellvertretende Leiterin des Entwicklungsministeriums hinzu.
Die zweite Form der Unterstützung, die in Erwägung gezogen wird, sind Gelder, die Unternehmen — möglicherweise auch über lokale Behörden — für die Überwachung und Digitalisierung der Untersuchung von Luft- und Wasserqualität erhalten können. Der Ankündigung zufolge werden 250 Millionen PLN für diesen Zweck bereitgestellt.
Die stellvertretende Ministerin Semeniuk verwies auch auf die Kriterien für die Beihilfen an die am Flussufer tätigen Unternehmen.
„Ein Rückgang der Einnahmen wird entscheidend sein. Die Unternehmer schlagen vor, dass ein Rückgang von mindestens 50% im Vergleich zum Vormonat Voraussetzung für die Gewährung von Beihilfen sein sollte”, sagte sie und fügte hinzu, dass die Regierung den Oder-Schutzschild so schnell wie möglich umsetzen wolle.
Arkadiusz Słomczyński