Am 10. Oktober fasste der Ministerrat einen Beschluss zur Aufstellung eines Mehrjahresprogramms mit der Bezeichnung „Bewirtschaftung der Unteren Weichsel” an. Das Dokument sieht die Finanzierung des Baus einer Staustufe an der Weichsel auf der Höhe des Dorfes Siarzewo vor.
Hauptziel des Programms ist die umfassende Entwicklung der Wasserstraße der Unteren Weichsel durch die Gewährleistung der Schifffahrtsbedingungen, die eine Steigerung der Dynamik der Entwicklung der Binnenschifffahrt und des Wassertourismus sowie die Entwicklung der Wasserkraftwerke ermöglichen. Darüber hinaus wird das Programm die Hochwassersicherheit in der Region erhöhen.
„Das Mehrjahresprogramm ‚Bewirtschaftung der Unteren Weichsel’ ist ein weiteres Dokument, das auf die Verbesserung der Schiffbarkeit des vom Verkehr genutzten Abschnitts der Weichsel abzielt. Die Staustufe Siarzewo wird die Region Kujawien vor Überschwemmungen schützen, der Trockenheit entgegenwirken und die Entwicklung der Schifffahrt und des Tourismus fördern. Es handelt sich um eine Investition, die von den Anwohnern sehnlichst erwartet und zu ihrer Sicherheit durchgeführt wird”, erklärte der stellvertretende Infrastrukturminister Marek Gróbarczyk.
Nach Angaben des Infrastrukturministeriums wird im Rahmen des Programms bis 2032 eine Staustufe unterhalb von Włocławek in Siarzewo gebaut. Die Investition wird Hochwasserschutz für rund 100 Tausend Einwohner, 13 Tausend Wohngebäude, 726 soziale Gebäude und 183 historische Gebäude bieten. Dadurch werden potenzielle Hochwasserschäden in Höhe von schätzungsweise 9,5 Mrd. PLN vermieden. Darüber hinaus wird sich die Staustufe Siarzewo positiv auf den Wasserrückhalt in der Region sowie auf die wirtschaftliche und touristische Entwicklung des Weichselgebiets auswirken.
Die Anlage wird u. a. aus einem Damm, einer Schleuse und einem Wasserkraftwerk bestehen. Die Investition umfasst den Bau eines Wasserreservoirs mit einem Fassungsvermögen von 135 Mio. Kubikmetern. Das Programm sieht auch den Bau eines Wasserkraftwerks mit einer Kapazität von etwa 80 MW vor, wodurch die jährliche Stromerzeugung um 350 GWh/Jahr erhöht wird.
Der Investor wird der Staatliche Wasserwirtschaftsbetrieb Polnische Gewässer (Państwowe Gospodarstwo Wodne Wody Polskie) sein. Die Regierung wird mehr als 7,5 Mrd. PLN für die Investition bereitstellen.
Adrian Andrzejewski