Der Entwurf des Gesetzes über Beihilfen für Kreditnehmer wurde zur öffentlichen Konsultation weitergeleitet. Seine wichtigsten Elemente sind „Kreditferien”, die Ausweitung des Anwendungsbereichs des Kreditnehmer-Unterstützungsfonds, aber auch der Verzicht auf die Verwendung von WIBOR-Sätzen bei der Berechnung von Kreditzinsen.
„Erstens führen wir in diesem und im nächsten Jahr vier Monate »Kreditferien« ein. Der Gesamtnutzen für die Kreditnehmer beläuft sich auf etwa 3 Mrd. PLN. Zweitens werden wir Kreditnehmern, die sich in einer schwierigen finanziellen Lage befinden, helfen. Wir werden per Gesetz dafür sorgen, dass der Fonds zur Unterstützung von Kreditnehmern von derzeit 600 Millionen PLN auf 2 Milliarden PLN aufgestockt wird. Das ist der Pool für dieses Jahr, nächstes Jahr werden es weitere 2 Milliarden PLN sein”, sagte der Premierminister bei der Vorstellung neuer Lösungen.
Finanzministerin Magdalena Rzeczkowska fügte hinzu, dass die Inanspruchnahme von „Kreditferien” kostenlos sein und die Laufzeit des Kredits verlängern werde. Die Nutzung des Fonds soll unter anderem dadurch vereinfacht werden, dass man die Anträge elektronisch einreichen wird. Die Banken sollen außerdem verpflichtet werden, ihre Kunden über die Tätigkeit des Fonds und die Bedingungen der von ihm gewährten Hilfen zu informieren, lesen wir auf dem Portal 300gospodarka.pl.
Der polnische Regierungschef betonte, dass der Gesetzentwurf auch die Einführung eines neuen Mechanismus zur Berechnung der Kreditzinsen ab dem 1. Januar nächsten Jahres vorsehe, der die Rückzahlung von Krediten durch einen niedrigeren Referenzzinssatz erleichtern wird.
„Der WIBOR wird auf den erarbeiteten neuen Referenzzinssatz gesenkt, und wenn der Bankensektor das nicht hinbekommt, haben wir eine Reservelösung. Es wird der Polonia-Zinssatz sein,” kündigte der Premierminister an.
Der Polonia-Satz ist ein gewichteter Durchschnitt der Overnight-Geschäfte am Interbankenmarkt. Er wird täglich von der Polnischen Zentralbank (NBP) veröffentlicht. Bereits Mitte Mai wird die Gesellschaft WSE Benchmark Company, die den WIBOR verwaltet, damit beginnen, alternative Referenzsätze zu diesem Index zu veröffentlichen.
Arkadiusz Słomczyński