Die polnische Fußballnationalmannschaft wird das für den 24. März in Moskau angesetzte Barrage-Spiel um die Teilnahme an der Fußballweltmeisterschaft 2022 gegen Russland nicht bestreiten, teilt der Polnische Fußballverband (PZPN) mit. Auch der polnische Volleyballverband (PZPS) sieht derzeit keine Möglichkeit für eine sportliche Rivalität mit Mannschaften aus Russland und Ländern, die die Aggression des Kremls unterstützen.
Die Entscheidung des PZPN wurde am Samstag von Cezary Kulesza bekannt gegeben.
„Keine Worte mehr, Zeit zum Handeln! Im Zusammenhang mit der Eskalation der Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine wird die polnische Nationalmannschaft kein Barrage-Spiel gegen die russische Nationalmannschaft bestreiten. Dies ist die einzig richtige Entscheidung”, schrieb der Präsident des Polnischen Fußballverbandes auf Twitter. Dies ist ein gemeinsamer Standpunkt des Polnischen Fußballverbandes und der polnischen Fußballnationalspieler.
„Es ist keine leichte Entscheidung, aber es gibt wichtigere Dinge im Leben als Fußball. Unsere Gedanken sind beim ukrainischen Volk“, erklärten die Spieler der Nationalmannschaft, die aus Solidarität ihre Position in den sozialen Medien veröffentlichten.
Sebastian Świderski, der Präsident des Polnischen Volleyballverbandes (PZPS), hat im Namen des Verbandes und der Volleyball-Gemeinschaft in Polen ein Schreiben an die Präsidenten des Internationalen Volleyballverbandes und des Europäischen Volleyballverbandes gerichtet.
„Im Namen des Polnischen Volleyballverbandes und der polnischen Volleyball-Gemeinschaft erkläre ich, dass wir angesichts des Einmarsches in der Ukraine derzeit keine Möglichkeit für sportliche Wettkämpfe mit Mannschaften aus Russland und Ländern, die die Aggression des Kremls unterstützen, sehen”, schrieb Świderski.
Russland ist Gastgeber der diesjährigen Volleyball-Weltmeisterschaft, bei der die polnischen Volleyballer den Titel der besten Mannschaft der Welt verteidigen sollten. Im März sollte der Sieger der Volleyball-Champions-League — Grupa Azoty ZAKSA Kędzierzyn Koźle — zwei Viertelfinalspiele gegen Dinamo Moskau bestreiten.
„Unsere Positionen sind durch moralische Erwägungen und die Sorge um die Sicherheit der polnischen Sportler motiviert. Wir können der beispiellosen Aggression, deren Opfer die Ukraine heute ist, nicht gleichgültig gegenüberstehen. Gleichzeitig möchten wir betonen, dass wir die russischen Sportler nicht für die Handlungen ihrer staatlichen Behörden verantwortlich machen, aber wir können nicht gleichgültig gegenüber den Opfern des Konflikts bleiben. Lasst uns in Solidarität mit unseren Freunden aus der Ukraine zusammenstehen“, betonte der Präsident des Polnischen Volleyballverbands.
Arkadiusz Słomczyński