Forscher von der AGH-Universität für Wissenschaft und Technologie Krakau entwickeln ein Multimikrofon-System, das es ermöglicht, frei zu sprechen oder Texte zu diktieren, ohne dass Kopfhörer mit Mikrofonen oder herkömmliche Freisprecheinrichtungen benötigt werden, selbst wenn sich der Sprecher im Raum bewegt.
Ziel der Forschung ist die Entwicklung von Technologien zum Aufbau von Systemen, die aus einem Netz miteinander verbundener Mikrofone bestehen und eine natürliche Konversation ermöglichen werden, auch wenn sich der Sprecher von den Mikrofonen entfernt oder sich an einem Ort befinden wird, an dem Geräusche, andere Stimmen oder der Nachhall des Raums stören werden.
Die Smart-Home-Technologien oder erweiterte bzw. virtuelle Realität basieren häufig auf sprachbasierter Mensch-Maschine-Kommunikation. Befehle oder Abfragen werden bei solchen Geräten zunehmend nicht mehr über eine App, einen Touchscreen oder eine Tastatur, sondern per Sprache erteilt. Die Spracherkennungsalgorithmen, die solchen Systemen zugrunde liegen, werden immer leistungsfähiger, aber das Problem besteht nach wie vor darin, dass die Möglichkeiten herkömmlicher Mikrofonsysteme relativ begrenzt sind, wenn sich der Benutzer nicht in ihrer unmittelbaren Nähe befindet.
Ein hochmodernes intelligentes Mikrofonsystem, an dem Forscher aus Krakau arbeiten, könnte die Nutzung dieser Technologien erheblich vereinfachen. Das Projekt APDAS (Audio Processing using Distributed Acoustic Sensors) könnte den Nutzern völlig neue Möglichkeiten für die Verwendung ihrer Geräte eröffnen. Mikrofone in einem Smart-Home könnten beispielsweise ein Netzwerk aufbauen, das die biometrische Identifizierung und Lokalisierung von Personen in verschiedenen Räumen ermöglicht.
Das Projekt APDAS wird mit internationalen Partnern durchgeführt, darunter die Universität Valencia in Spanien, die Katholische Universität Leuven in Belgien und die Johns Hopkins University in den USA.
Arkadiusz Słomczyński