Die Polskie Linie Lotnicze LOT fliegt seit dem ersten Tag der russischen Aggression, also seit dem 24. Februar, keine ukrainischen Städte mehr an. Die nationale Fluggesellschaft stellte auch kurz nach dem Kriegsausbruch ihre Flüge nach Russland ein. Zuvor hatte sie Direktflüge nach Moskau und St. Petersburg angeboten. Auf die drei nun geschlossenen Märkte — Ukraine, Weißrussland und Russland — entfielen rund 13 Prozent des gesamten Flugverkehrs von LOT.
„In der Ukraine haben wir viele Städte angeflogen. Die Situation in der Ukraine und das Flugverbot haben uns etwas beeinträchtigt, so dass wir versuchen, dies durch zusätzliche Rotationen und neue Verbindungen zu kompensieren”, sagte Sprecher der Fluggesellschaft Krzysztof Moczulski.
Vor kurzem hat die LOT die Linienflüge nach Košice und Nizza wieder aufgenommen. Außerdem wurden neue Strecken nach Sarajewo und Baku angekündigt. Das Unternehmen vorbereitet gerade die endgültige Form seines Sommerflugplans. Darin enthalten sind auch wieder Flüge nach Indien.
Im Mai wird eine Passagierverbindung zwischen Warschau und Mumbai eröffnet. Die Boeing 787 wird dienstags und samstags dorthin fliegen. Auf den Strecken nach Indien hat die LOT für ihre Passagiere ein spezielles Produkt mir indischen Elementen vorberietet — Mahlzeiten mit regionaler Küche, ein Unterhaltungssystem an Bord, das in Hindi verfügbar ist, und Bollywood-Filme.
Nach einer zweijährigen Unterbrechung aufgrund der Pandemie-Situation in Indien nimmt LOT die Flüge nach Delhi wieder auf. Die Strecke wird dreimal wöchentlich mit den Dreamlinern 787-8 und 787-9 bedient, ab Mai dann fünfmal wöchentlich. Die erste Boeing 787 wird am Dienstag, dem 29. März, vom Chopin-Flughafen Warschau in die indische Hauptstadt starten.
Ein wichtiger Punkt im Streckennetz der LOT werden Flüge in die Vereinigten Staaten sein. Die Auslastung auf diesen Strecken hat wieder das hohe Niveau von 2019 erreicht, d. h. von vor der Coronavirus-Pandemie.
„Wir kehren nach Los Angeles zurück. Der erste Flug nach der Wiederaufnahme dieser Verbindung wird am 27. März stattfinden. Wir verstärken unsere Präsenz auf unseren traditionellen Strecken, nämlich Newark, JFK und Chicago. Auf diesen Strecken haben wir in Bezug auf die Auslastung von Flugzeugen bereits das Niveau von 2019 erreicht, wir sind sehr zufrieden damit”, erklärte Moczulski und kündigte an, dass die LOT keine zusätzlichen Kosten im Zusammenhang mit der Situation auf dem Treibstoffmarkt plant.
„Wie jede Fluggesellschaft hat auch die LOT eine recht flexible Politik in Bezug auf den Treibstoffkauf. Wir haben nicht vor, zusätzliche Treibstoffzuschläge einzuführen. Da die Lage auf dem Rohstoffmarkt instabil ist, ist es unmöglich vorherzusagen, wie sich die Situation entwickeln wird”, schätzte der Sprecher ein.
Arkadiusz Słomczyński