Polen ist der größte europäische und der fünftgrößte weltweite Lieferant von Lithium-Ionen-Autobatterien oder deren Komponenten, teilten die Analysten des Polnischen Wirtschaftsinstituts (PIE) mit. Im Jahr 2021 belief sich der Wert der polnischen Ausfuhren von Lithium-Ionen-Batterien auf über 6,5 Milliarden EUR, was mehr als 2 Prozent der Gesamtexporte ausmachte.
Die PIE-Experten wiesen darauf hin, dass Polen seinen Exportanteil am weltweiten Markt für Elektrobatterien zwischen 2010 und 2020 von weniger als 2% auf 8% steigerte.
„Bis 2020 hat in ganz Europa nur Deutschland mehr Batterien exportiert, aber die Wachstumsdynamik in Polen war deutlich höher”, heißt es in der neuesten Ausgabe der Wirtschaftlichen Wochenzeitung von PIE.
Nach Angaben der OECD ist der Wert der Ausfuhren in Polen in den Jahren 2010-2020 fast um das 11-fache gestiegen. 90% der von Polen exportierten Elektrobatterien sind derzeit Lithium-Ionen-Batterien. Der Preis einer solchen Batterie besteht zu mehr als der Hälfte aus dem Wert der Kathode, d.h. Lithium, weshalb der derzeitige Preisanstieg auf dem Rohstoffmarkt eine Gefahr für die Elektrifizierung des Verkehrs darstellen könnte, prognostiziert PIE unter Berufung auf Analysen der Investmentbank Morgan Stanley.
Nach Ansicht der Analysten des Instituts sei die wachsende Nachfrage nach Batterien eine Chance für die weitere Entwicklung des Sektors in Polen. Es wurde daran erinnert, dass sich infolge der LG-Investitionen in den letzten Jahren auch eine Reihe von Zulieferern in Polen niedergelassen haben, darunter die koreanischen Unternehmen SK Hi-tech Battery Materials Poland, KET Poland, Foosung und Enchem, die Tausende von neuen Arbeitsplätzen geschaffen haben.
Nach Ansicht der PIE-Experten werde Polen auch in Zukunft einer der führenden Batterieexporteure bleiben. Es scheine jedoch entscheidend zu sein, die Nachfrage nach Rohstoffen zu decken, um den Prozess der Elektrifizierung des Verkehrs nicht zu verlangsamen.
„Die gestiegene Nachfrage führt zu einem starken Anstieg der Preise für Metalle, die für die Herstellung von Batterien benötigt werden. Die Kosten für Lithium waren im April 2022 fast siebenmal höher als im Vorjahr, und Prognosen von Trading Economics oder Citigroup gehen von einem weiteren Anstieg aus”, bemerkt das Polnische Wirtschaftsinstitut.
Die Analysten zitierten auch Daten von GlobalData, wonach Europa 2030 China bei der Zahl der produzierten Elektrofahrzeuge überholen werde. Dem T&E-Bericht zufolge werde die Nachfrage nach Batterien in Europa im Jahr 2025 ca. 300 GWh, im Jahr 2030 — 700 GWh und im Jahr 2035 — mehr als 1300 GWh betragen.
Arkadiusz Słomczyński i. A.