Ein Spionagering, der für russische Dienste arbeitete, soll Vorbereitungen für Sabotageaktionen in Polen getroffen haben, berichtet der polnische private Radiosender RMF FM. Nach den Erkenntnissen der Journalisten hätten Beamte der Agentur für innere Sicherheit (Agencja Bezpieczeństwa Wewnętrznego, ABW) in diesem Fall sechs Personen festgenommen. Im Zusammenhang mit den Aktivitäten des Spionagenetzwerkes auf Bahnstrecken und kritischen nationalen Infrastrukturen wurde eine Sicherheitswarnung ausgelöst.
Bei den von der ABW in diesem Fall festgenommenen Personen handelt es sich um Ausländer von jenseits unserer Ostgrenze, die angeblich im Auftrag des russischen Geheimdienstes arbeiteten.
Die ABW-Agenten nahmen sie im Zusammenhang mit der Entdeckung von versteckten Kameras an wichtigen Strecken und Eisenbahnknotenpunkten fest, die den Verkehr auf den Gleisen aufzeichneten und die Bilder an das Netz übermittelten. Es waren Dutzende solcher Geräte angebracht worden.
Nach Informationen des Radiosenders RMF FM handelt es sich dabei vor allem um Abschnitte von Bahnstrecken in der Woiwodschaft Vorkarpaten, unter anderem in der Nähe des Flughafens in Jasionka bei Rzeszów. Dieser ist der wichtigste Transitpunkt für westliche Waffen und Munition sowie humanitäre Hilfe für die Ukraine.
Die Medieninformationen wurden vom stellvertretenden Ministerpräsidenten und Minister für Nationale Verteidigung, Mariusz Błaszczak, dem öffentlich-rechtlichen Sender Polskie Radio bestätigt. Er sagte, ABW-Offiziere hätten einen Spionagering zerschlagen, das auf dem Gebiet unseres Landes für Russland tätig gewesen sei.
„Es handelte sich um eine Spionagegruppe, die Informationen zugunsten derjenigen sammelte, die die Ukraine angegriffen haben und dort Kriegsverbrechen begehen, die Bedrohung war real”, sagte der stellvertretende Ministerpräsident.
„Es besteht kein Zweifel daran, dass wir in Zeiten leben, in denen Russland beschlossen hat, sein Imperium neu zu errichten. Es war immer eine Bedrohung für Polen, ob es weiß, rot oder wie jetzt Putins war”, sagte der Leiter des Verteidigungsministeriums.
Adrian Andrzejewski