Im Rahmen der Reihe „Monumenta Poloniae Culinaria”, die den ältesten polnischen Kochrezepten gewidmet ist und vom Palastmuseum Wilanów herausgegeben wird, ist der neueste, achte Band mit dem Titel „Eine Sammlung für den Küchenmeister” erschienen. Es handelt sich um Rezepte aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die in der Nationalbibliothek der Ukraine in Kiew gefunden wurden.
Die Sammlung der aus verschiednen Quellen stammenden Rezepten und Ratschlägen wurde für Rozalia Pociej, geborene Zahorowska, die Besitzerin von Ustyluh in Wolhynien sowie von Strzyżów, Włodawa und Różanka im heutigen Polen, angefertigt, teilt das Museum Wilanów mit.
Der 1757 herausgegebene Text enthält unter anderem die Abschrift eines verlorenen Kochbuches aus der Zeit um 1540, des Kochbuches aus dem Jahr 1633 sowie Rezepte von Nachbarn, Freunden und Ärzten der Familie Zahorowski. Die Beschreibungen der heilenden Wirkung von Lebensmitteln und der Herstellung von Hausmitteln werden von verschiedenen landwirtschaftlichen Ratschlägen zu Tierschutz, Gartenarbeit, Obstbau und Bienenzucht begleitet.
Das Manuskript, das aus der Sammlung der Nationalbibliothek der Ukraine stammt, wurde dank der Zusammenarbeit von polnischen und ukrainischen Institutionen und Forschern veröffentlicht. Die Rezepte, die für die Erbinnen der ruthenischen Familien Zahorowski und Pociej aufgeschrieben wurden, sind Teil unseres gemeinsamen Erbes, eine Geschichte nicht nur über das Essen, sondern auch über Ästhetik, Wissen, Religion und Identität.
Dr. Svitlana Bułatowa von der Ukrainischen Nationalbibliothek in Kiew und Prof. Jarosław Dumanowski vom Palastmuseum Wilanów haben die Aufgabe übernommen, die in der Publikation enthaltenen Rezepte zusammenzustellen.
Die Publikation enthält über tausend Rezepte und deckt alle Bereiche der Kochkunst ab, darunter Wild, Fisch, Süßspeisen, Kuchen und sogar Diätgerichte.
Adrian Andrzejewski