Die Wiederbelebung der weltweiten Nachfrage nach Rohöl nach der Aufhebung der Pandemiebeschränkungen, die Reduzierung des Angebots durch die OPEC+, die Unterbrechung der internationalen Versorgungskette und geopolitische Faktoren führten zu einem Anstieg der Preise für Energierohstoffe auf den Weltmärkten, der auch im Segment der Biokraftstoffe zu beobachten war. Die wirtschaftliche Entwicklung und die zunehmende Mobilität der Gesellschaft haben dazu geführt, dass der Verbrauch von Verkehrskraftstoffen in Polen trotz steigender Preise im Jahr 2021 um 7 % gegenüber 2020 zugenommen hat, so der Bericht „Erdölindustrie und -handel 2021”, der von der Polnischen Organisation für Erdölindustrie und -handel (POPiHN) vorgelegt wurde.
Im vergangenen Jahr hat Polen 12,3 Mio. m3 Brennstoffe importiert, fast 2,5 Mio. m3 mehr als im Jahr 2020. Die inländische Produktion von Flüssigkraftstoffen belief sich im Jahr 2021 auf 27,2 Millionen m3. Gegenüber dem Vorjahresergebnis wurde eine jährliche Steigerung von 3 % erzielt. Die Zunahme der Marktversorgung aus dieser Quelle betrug fast 870.000 m3.
Die polnischen Raffinerien verarbeiteten 24,8 Millionen Tonnen Rohöl — 4 % weniger als vor einem Jahr. Etwa 61 % des verarbeiteten Rohöls war Urals-Öl (REBCO). Die übrigen diversifizierten Öllieferungen an inländische Raffinerien stiegen um fast 10 Prozentpunkte und beliefen sich auf 39 %. Dazu gehörte Rohöl aus Saudi-Arabien, Nigeria, Norwegen, Kasachstan, Irak und den USA.
Die polnische Organisation für Erdölindustrie und -handel hat für 2021 einen Anstieg der Kraftstoffpreise im Einzelhandel vorausgesagt, doch die Dynamik des Anstiegs war höher als erwartet. Dies sei auf den weltweit gestiegenen Verbrauch von Kraftstoffen bei einem begrenzten Angebot zurückzuführen. Dies spiegelte sich auch in den hohen Notierungen für Roh- und Fertigbrennstoffe auf den internationalen Märkten wider. In Polen wurde der Trend zu Preiserhöhungen im Großhandel und an den Tankstellen beobachtet, so Krzysztof Romaniuk, Direktor für Kraftstoffmarktanalyse bei POPiHN.
Adrian Andrzejewski i. A.