Der polnische Infrastrukturminister, Andrzej Adamczyk, erklärte, dass der Mangel an Arbeitskräften im Bau- und Verkehrssektor sowie die steigenden Preise für Baumaterialien den Auftragnehmern Probleme bei Infrastrukturinvestitionen bereiten. Trotzdem — so Adamczyk — bestehe derzeit keine Gefahr der Schließung von Baustellen.
„Es gibt eine Abwanderung von Arbeitskräften aus der Ukraine, die in ihr Land zurückgekehrt sind, um die Ukraine gegen die russische Aggression zu verteidigen. Es wird geschätzt, dass es sich um bis zu 30 Prozent der Arbeitnehmer, und im Straßengüterverkehr — bis zu 40 Prozent handelt. Im Kontext des Mangels an Arbeitskräften ist die Anwesenheit der ukrainischen Arbeitnehmer sehr wichtig für die Umsetzung unserer ehrgeizigen Pläne”, sagte Adamczyk.
Der Infrastrukturminister erklärte am Donnerstag in Polskie Radio, dass es wichtig sei, ob Polen mit der gesamteuropäischen, globalen Inflation, mit der herannahenden Wirtschaftskrise und mit deren Symptomen fertig werde. Er wies darauf hin, dass sich die Regierung auf Investitionen in Straßen, Eisenbahnen, Seehäfen und den Bau von Hochwasserschutzanlagen konzentriere.
Adamczyk fügte hinzu, dass das Ministerium in ständigem Dialog mit den größten Auftragnehmern und in Kontakt mit den lokalen Regierungen stehe. Er betonte, dass der Mangel an Baumaterialien, die Preissprünge und die Unvorhersehbarkeit der Lieferungen zu einer schwierigen Situation im Baugewerbe führen, dass aber vorerst keine Gefahr der Schließung von Baustellen bestehe.
Der Infrastrukturminister erklärte, dass derzeit Gespräche über Vertragsanpassungen geführt werden — einerseits mit dem Finanzministerium und der Generalstaatsanwaltschaft, andererseits mit den Auftragnehmern.
„Ich hoffe, dass wir dank diesem Dialog das Investitionstempo beibehalten und die bereits begonnenen Investitionen nicht gefährden werden. Die Unternehmer, die große Investitionen tätigen, sagen, dass sie alles tun werden, um diese abzuschließen”, sagte Adamczyk.
Arkadiusz Słomczyński